Medizinische Hochschule: Hunderte Beschäftigte streiken in Hannover
Viele Beschäftigte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben heute erneut ihre Arbeit niedergelegt. Sie fordern Entlastungen und einen neuen Tarifvertrag. Parallel laufen die Verhandlungen.
Am Vormittag fand eine Kundgebung vor dem niedersächsischen Finanzministerium in Hannover statt. Anschließend zog der Demonstrationszug Richtung Opernplatz. Dabei hielten die Teilnehmenden Plakate mit Slogans wie "Atemlos durch die Schicht, ihr gönnt uns unsere Pause nicht" und "Entlastung statt Überlastung" in die Höhe. Die Beschäftigten der Universitätsklinik fordern unter anderem in vielen Bereichen einen Standard, der regelt, wie viel Personal gebraucht wird. Sollte eine Station unterbesetzt und Pflegekräfte zusätzlich belastet sein, soll es einen Ausgleich in Form von freien Tagen geben. Wann und wie oft es diese geben soll, darüber herrscht Uneinigkeit.
Verhandlungen laufen - ver.di geht in Berufung
Gewerkschaft, MHH und das Land Niedersachsen führen heute parallel zum Streik weitere Verhandlungen. Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) sagte heute, er sei positiv, dass es demnächst eine Einigung geben werde. Eigentlich war der Warnstreik für drei Tage geplant, doch das Arbeitsgericht Hannover hatte den Streik für Donnerstag und Freitag untersagt, nachdem das Land und die MHH geklagt hatten. Ver.di ist nach eigenen Angaben gegen diese Entscheidung in Berufung gegangen. Das Arbeitsgericht soll heute Nachmittag erneut darüber verhandeln.
Versorgung trotz Streik gewährleistet
Mit dem Warnstreik soll der Druck auf Land und MHH erhöht werden, sich möglichst schnell zu einigen, wie die Gewerkschaft ver.di mitteilte. Ver.di und MHH haben den Angaben zufolge zwar dafür gesorgt, dass die Versorgung von Notfällen auch während des Streiks gewährleistet ist. Dennoch würden zahlreiche Stationen stillgelegt und Betten leer bleiben, sagte ein ver.di-Sprecher.