MHH: Gericht soll über dreitägigen Warnstreik entscheiden
Seit Monaten läuft der Tarifkonflikt an der MHH. Nun hat ver.di die Beschäftigten erneut zu einem dreitägigen Warnstreik aufgerufen. Die Klinik in Hannover und das Land Niedersachsen wollen das verhindern.
"Wir sehen diesen Streik als unrechtmäßig an", sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) am Donnerstag. Deshalb hätten sich die Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und Land für eine gerichtliche Klärung entschieden. MMH-Präsident Michael Manns sieht in den Streik-Ankündigungen keine "vertrauensbildende Maßnahme". Gemeinsames Ziel sei es eine zeitnahe Entlastung für die Beschäftigten zu erreichen, weshalb das Land Niedersachsen, MHH und die Gewerkschaft ver.di derzeit vertraulich verhandeln würden, so Manns.
Ver.di: Knapp 97 Prozent der betroffenen Mitglieder für unbefristeten Streik
Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten aufgerufen, in der kommenden Woche von Mittwoch bis Freitag die Arbeit niederzulegen. Eine Notdienstvereinbarung zwischen der MHH und ver.di sichere die Versorgung von Notfällen an diesen Tagen ab. Zudem habe eine Urabstimmung über einen unbefristeten Streik ergeben, dass 96,9 Prozent der betroffenen ver.di-Mitglieder für die Möglichkeit eines unbefristeten Streiks seien. Dadurch soll ein Abschluss der Verhandlungen durchgesetzt werden, heißt es von der Gewerkschaft. Die Abstimmung sei ein deutliches Signal, dass die Beschäftigten sich "endlich ein Ergebnis" wünschen würden, welches sich mit Entlastungsregelungen anderer Kliniken messen ließe, sagte ver.di-Landeschefin Andrea Wemheuer.
Verhandlungen sollen fortgesetzt werden
Die Arbeitgeberseite kann laut ver.di einen längeren Streik in den kommenden Tagen durch ein Verhandlungsergebnis aber noch abwenden. Ver.di habe sich mit der MHH darauf verständigt, die Verhandlungen über eine verbindliche Regelung zur Entlastung des Personals in den kommenden Tagen fortzusetzen, hieß es zuletzt von einem Sprecher der Gewerkschaft. In den vergangenen Monaten hatten MHH-Mitarbeitende immer wieder die Arbeit niedergelegt. Einen dreitägigen Arbeitskampf im August hatte das Arbeitsgericht Hannover jedoch untersagt.