Ein ICE befährt die Bahnstrecke Bielefeld-Hannover. © picture alliance/dpa Foto: Holger Hollemann

ICE-Trasse Hannover-Bielefeld: Bahn hofft auf Rückkehr zum Dialog

Stand: 23.03.2023 13:42 Uhr

Die Deutsche Bahn appelliert an die Neubau-Gegner der ICE-Strecke Hannover Bielefeld, sich weiter am Dialog zu beteiligen. Bürgerinitiativen und Umweltverbände hatten Gespräche mit der Bahn zuvor verlassen.

von Wilhelm Purk

Die Gegner aus dem Weserbergland kritisierten, dass der Prozess nicht ergebnisoffen geführt worden sei. Dem widerspricht die Deutsche Bahn nun. "Uns ist der Dialog mit der Region extrem wichtig. Wir bauen für die Menschen, nicht gegen sie", sagte Unternehmenssprecher Peter Mantik dem NDR in Niedersachsen. Im nächsten Schritt will die Bahn Streckenvarianten vorstellen und dazu die Meinung der Region einholen.

Alles dreht sich bei dem Streit um 31 Minuten

Auf 31 Minuten soll die Fahrzeit zwischen Hannover und Bielefeld verkürzt werden. Das ist das Ziel, dass das Bundesverkehrsministerium orientiert am Deutschlandtakt vorgegeben hat. Dabei muss in vielen Bereichen neu gebaut werden, weil die bestehende Strecke zu kurvenreich ist. Bürgerinitiativen und Umweltverbände lehnen jedoch einen Neubau der Trasse Hannover-Bielefeld ab.

Teilnehmer enttäuscht von Dialog mit Bahn

Viele Teilnehmer des Bürgerdialogs fühlen sich hinter das Licht geführt. Am Anfang sei von einem ergebnisoffenen Dialog gesprochen worden, der aber so nie stattgefunden habe, sagte Nick Büscher, der stellvertretender Vorsitzende vom NABU in Niedersachsen. Die Bahn habe eingeräumt, dass es bei dem Dialog lediglich darum gehe, zu informieren und nicht zu beteiligen. Rund ein Drittel der 160 teilnehmenden Initiativen, Verbände und Kommunen hatten deshalb die Zusammenarbeit mit der Bahn eingestellt, hieß es.

Bahn: Der Eindruck täuscht

Bahnsprecher Peter Mantik verweist darauf, dass die Vorgabe 31 Minuten vom Bundesverkehrsministerium aus Berlin komme. Die Bahn sei daran gebunden. Der Eindruck, die Projektplaner hätten alles von Anfang an festgelegt, sei falsch. Jetzt gehe es darum, die Streckenvarianten sehr viel genauer als bisher herauszuarbeiten, sagte Mantik.

Lokales Wissen soll berücksichtigt werden

Dafür brauche die Bahn Informationen aus der Region. Das lokale Wissen habe zum Beispiel beim Tunnelprojekt vor der Insel Fehmarn sehr geholfen und die Planung verändert. Das hält die Bahn auch beim ICE-Projekt Hannover-Bielefeld für möglich. Sie überlegt zudem, anstelle eines Plenums mit 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mehrere kleine Gesprächsgruppen zu bilden. Es sei wichtig, im Gespräch zu bleiben.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 23.03.2023 | 07:30 Uhr

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