Fall Kerll: Erste Hinweise nach "Aktenzeichen XY"
Vor fast 50 Jahren ist die damals 15-jährige Elke Kerll aus Nienburg an der Weser spurlos verschwunden - gibt es nun eine heiße Spur? Die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" hat den Fall am Mittwoch aufgegriffen und laut Staatsanwaltschaft Verden sind bis Donnerstag 14 Hinweise bei den Ermittlern eingegangen. Diese müssten jetzt ausgewertet werden, sagte ein Sprecher NDR.de. "Bereits jetzt lässt sich aber sagen, dass unter den Hinweisen definitiv auch solche sind, die Anlass zu konkreten Ermittlungen geben", sagte der Sprecher weiter.
Nach 50 Jahren wird wieder ermittelt
Im März war bekannt geworden, dass der Fall neu aufgerollt wird: "Umfangreiche Vorprüfungen" ließen den Schluss zu, dass das Mädchen ermordet wurde, teilte die Staatsanwaltschaft Verden mit. Eine "turnusmäßige Überprüfung" der Akte habe laut Anklagebehörde dazu geführt, diese Vorprüfungen zu veranlassen. Die Ermittler gehen jetzt davon aus, dass das Mädchen einem Sexualverbrecher zum Opfer fiel und ermordet wurde. Eine Mordkommission wurde eingerichtet. Für Hinweise, die zur Aufklärung führen, hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
Elke Kerll wollte per Anhalter zur Arbeit fahren
Nach Erkenntnissen der Ermittler war die Jugendliche in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember 1969, einem Wochenende, zusammen mit Freunden in der Disco Schauburg in Nienburg. Später feierte die Gruppe im Scandia-Club weiter. "Von dort begab sie sich, begleitet von einer Freundin und deren Freund, zu der Wohnung von Bekannten in der Straße Am Riedekamp in Holtorf-Nienburg, wo sie übernachten wollte", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zeugen berichteten, Elke Kerll habe am frühen Sonntagmorgen die Wohnung verlassen. Per Anhalter habe sie zu ihrer Arbeitsstelle fahren wollen, einem Kinderheim in Loccum. Sie wurde nie wieder gesehen.