Gerhard Schröder (SPD), Bundeskanzler von 1998 bis 2005, aufgenommen in seiner Kanzlei. Er gestikuliert mit einer Hand. © picture alliance/dpa Foto: Michael Kappeler

Altkanzler Gerhard Schröder wegen Burn-out in Klinik

Stand: 04.02.2025 15:18 Uhr

Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) leidet am Burn-out-Syndrom. Er werde derzeit in einer Klinik behandelt, teilte Schröders Anwalt Hans-Peter Huber am Dienstag mit.

Schröder ist "an einem schweren Burn-out-Syndrom mit den typischen Zeichen einer tiefgreifenden Erschöpfung und stark ausgeprägtem Energiemangel" erkrankt. Das steht nach Informationen der Deutschen-Presse Agentur im ärztlichen Befund. Schröder habe zudem Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten, Schlafstörungen sowie eine verringerte emotionale Belastbarkeit, teilte sein Arzt in der Stellungnahme mit. Burn-out ist ein Zustand der körperlichen, emotionalen und geistigen Erschöpfung, der durch chronischen Stress entsteht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Burn-out 2019 offiziell als Gesundheitsproblem anerkannt.

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Schröders Erkrankung führt dazu, dass er auf unbestimmte Zeit nicht als Zeuge im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Bau der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 aussagen kann. Der 80-Jährige sei "weder aktuell noch in absehbarer Zeit den körperlichen und psychischen Belastungen durch eine längere - insbesondere öffentliche - Befragung in einem Untersuchungsausschuss gewachsen", heißt es in einer Stellungnahme seines Arztes.

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