Evakuierung aus Israel: Bundeswehr fliegt 222 Menschen nach Wunstorf aus
Drei Maschinen vom Typ A400M sind am Sonntag mit ausgeflogenen Passagieren aus Israel am Fliegerhorst Wunstorf (Region Hannover) gelandet. Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung ausgesprochen.
Einem Sprecher zufolge hat die Bundeswehr 222 Menschen aus Israel nach Deutschland geflogen. Zwei Militärmaschinen landeten am frühen Sonntagmorgen, eine weitere in der Nacht zu Montag in Wunstorf. Die ersten beiden A400M-Maschinen hatten nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums auf dem Hinweg nach Tel Aviv Hilfsmaterial für Israel an Bord.
Weiterfahrt aus Wunstorf in Bussen
Alle Ausgereisten aus den ersten zwei Maschinen sind deutsche Staatsangehörige. Sie wurden mit Shuttlebussen nach Hannover gebracht, um von dort weiterreisen zu können. Genauere Informationen bezüglich der dritten A400M-Maschine sind noch nicht bekannt. Zusätzlich war am Sonntagmorgen gegen 5.20 Uhr eine Militärmaschine des Typs Airbus 321 aus Köln gestartet, um Ausreisewilligen, die zuvor keinen Platz bekommen hatten, die Rückkehr aus Israel zu ermöglichen.
Pistorius: Bundeswehr ist auf militärische Evakuierungen vorbereitet
Dem Bundesverteidigungsministerium zufolge handelt es sich bei den Flügen "nicht um den Einstieg in eine militärische Evakuierung, da weiterhin kommerzielle Ausreisemöglichkeiten bestehen". Die Bundeswehr sei "mit dem Auswärtigen Amt in enger Abstimmung und unterstützt es bei der sogenannten schnellen Luft-Abholung", sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Samstagabend. "Auch auf militärische Evakuierungen sind wir vorbereitet, falls dies erforderlich werden sollte."
Offizielle Reisewarnung für Israel, Palästinensische Gebiete und Libanon
Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für Israel, die gesamten palästinensischen Gebiete und den Libanon ausgesprochen und appellierte an deutsche Ausreisewillige, sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen.
Bereits 2.800 Deutsche ausgereist
In den vergangenen Tagen hatte das Auswärtige Amt etwa 2.800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise unterstützt. Zum Großteil wurden sie mit Sonderflügen der Lufthansa aus dem Land gebracht. Die Airline hatte ihre Linien-Verbindungen nach dem Angriff der Hamas auf Israel zunächst ausgesetzt. Die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas hatte am 7.Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet.