Evakuierung aus Israel: Bundeswehr fliegt 222 Menschen nach Wunstorf aus

Stand: 17.10.2023 07:01 Uhr

Drei Maschinen vom Typ A400M sind am Sonntag mit ausgeflogenen Passagieren aus Israel am Fliegerhorst Wunstorf (Region Hannover) gelandet. Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung ausgesprochen.

Einem Sprecher zufolge hat die Bundeswehr 222 Menschen aus Israel nach Deutschland geflogen. Zwei Militärmaschinen landeten am frühen Sonntagmorgen, eine weitere in der Nacht zu Montag in Wunstorf. Die ersten beiden A400M-Maschinen hatten nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums auf dem Hinweg nach Tel Aviv Hilfsmaterial für Israel an Bord.

VIDEO: Aus Israel evakuiert: 21-Jährige schildert ihre Eindrücke (2 Min)

Weiterfahrt aus Wunstorf in Bussen

Passagieren aus Israel am Fliegerhorst Wunstorf. © Christoph Reichwein/dpa Foto: Christoph Reichwein/dpa
Passagiere aus Israel konnten aus Wunstorf mit Bussen nach Hannover fahren.

Alle Ausgereisten aus den ersten zwei Maschinen sind deutsche Staatsangehörige. Sie wurden mit Shuttlebussen nach Hannover gebracht, um von dort weiterreisen zu können. Genauere Informationen bezüglich der dritten A400M-Maschine sind noch nicht bekannt. Zusätzlich war am Sonntagmorgen gegen 5.20 Uhr eine Militärmaschine des Typs Airbus 321 aus Köln gestartet, um Ausreisewilligen, die zuvor keinen Platz bekommen hatten, die Rückkehr aus Israel zu ermöglichen.

Pistorius: Bundeswehr ist auf militärische Evakuierungen vorbereitet

Dem Bundesverteidigungsministerium zufolge handelt es sich bei den Flügen "nicht um den Einstieg in eine militärische Evakuierung, da weiterhin kommerzielle Ausreisemöglichkeiten bestehen". Die Bundeswehr sei "mit dem Auswärtigen Amt in enger Abstimmung und unterstützt es bei der sogenannten schnellen Luft-Abholung", sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Samstagabend. "Auch auf militärische Evakuierungen sind wir vorbereitet, falls dies erforderlich werden sollte." 

Offizielle Reisewarnung für Israel, Palästinensische Gebiete und Libanon

Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für Israel, die gesamten palästinensischen Gebiete und den Libanon ausgesprochen und appellierte an deutsche Ausreisewillige, sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen.

Bereits 2.800 Deutsche ausgereist

In den vergangenen Tagen hatte das Auswärtige Amt etwa 2.800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise unterstützt. Zum Großteil wurden sie mit Sonderflügen der Lufthansa aus dem Land gebracht. Die Airline hatte ihre Linien-Verbindungen nach dem Angriff der Hamas auf Israel zunächst ausgesetzt. Die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas hatte am 7.Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet.

Weitere Informationen
Passagieren aus Israel am Fliegerhorst Wunstorf. © Christoph Reichwein/dpa Foto: Christoph Reichwein/dpa
1 Min

Wunstorf: Bundeswehr fliegt Deutsche aus Israel aus

Insgesamt 101 Personen sind am frühen Morgen mit Maschinen der Luftwaffe von Tel Aviv nach Wunstorf gebracht worden. (15.10.2023) 1 Min

Demonstranten nehmen an einer pro-palästinensischen Demonstration auf dem Schlossplatz in Braunschweig teil. © Moritz Frankenberg/dpa Foto: Moritz Frankenberg

Pro-palästinensische Demo in Braunschweig bleibt friedlich

Rund 660 Menschen haben an der Kundgebung teilgenommen. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot im Einsatz. (14.10.2023) mehr

Die israelische Flagge © Panthermedia Foto: AndrewLozovyi

Solidarität mit Israel: Kundgebungen in Lüneburg und Buxtehude

Ein breites politisches Bündnis hat zu einem Zeichen aufgerufen. Zur Demo in Buxtehude kamen rund 180 Menschen zusammen. (14.10.2023) mehr

Eine Israel-Flagge hängt am historischen Rathaus in Stade. © picture alliance/dpa | Georg Wendt Foto: Georg Wendt

Mehrere Attacken auf Israel-Flaggen in Niedersachsen

In Stade wollten Unbekannte die Fahne am Rathaus entwenden. Vorfälle gab es auch in Braunschweig, Bremerhaven, Syke und Goslar. (13.10.2023) mehr

Ein Polizist in Isreal vor brennenden Autos © dpa-Bildfunk

22-Jährige aus Niedersachsen stirbt bei Hamas-Angriff in Israel

Die Studentin aus Otersen (Landkreis Verden) hatte mit ihrem Freund einen Kibbuz in der Nähe des Gazastreifens besucht. (12.10.2023) mehr

Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, im niedersächsischen Landtag. © picture alliance/dpa Foto: Julian Stratenschulte

"Unfassbare Grausamkeiten": Weil bekundet Solidarität mit Israel

In einer Regierungserklärung hat der Ministerpräsident ein Ende des Terrors gefordert. Gleichzeitig warnte er vor Antisemitismus. (11.10.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 16.10.2023 | 16:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Eine Hand hält ein Smartphone in den Händen, auf dem Display ist das Twitch-Logo zu sehen. © picture alliance / NurPhoto Foto: Jaap Arriens

Premiere: Polizei Hannover startet eigenen Twitch-Kanal

Hannover ist damit nach eigenen Angaben als erste Polizeibehörde Deutschlands auf der Streaming-Plattform aktiv. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen