Eine Bildmontage eines Shirts und einer Kette, die 1994 bei einer Leiche in der Bothfelder Heide bei Hannover gefunden wurden. Der Fall ist Thema bei "Aktenzeichen XY... ungelöst". ©  Polizeidirektion Hannover

Erste Hinweise zu "Cold Case" bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst"

Stand: 07.11.2024 12:08 Uhr

Vor 30 Jahren wurde das Skelett einer unbekannten Frau auf dem Bundeswehrgelände Bothfelder Heide in Hannover entdeckt. Der Fall war am Mittwochabend Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst".

Die Polizei erhielt anschließend erste Hinweise zu dem "Cold Case". Auf NDR Nachfrage teilt die Polizei am Donnerstagvormittag mit, dass im Nachgang der TV-Sendung Anrufe im "niedrigen zweistelligen Bereich" eingegangen seien. Denen werde nachgegangen. Zudem gebe es laufend weitere Hinweise. Parallel zu der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" ist der Fall Teil der internationalen Fahndungskampagne "Identify Me" von Interpol zur Identifizierung weiblicher Opfer von Tötungsdelikten. Staatsanwaltschaft und Polizei Hannover bitten Zeugen, die Hinweise zur Identität der Frau geben können oder im relevanten Zeitraum etwas auf dem Truppenübungsplatz Bothfelder Heide beobachtet haben, sich unter der Telefonnummer (0511) 109 55 55 zu melden.

Studentinnen finden gefesselten Leichnam

Am 20. August 1994 hatten zwei Geologie-Studentinnen das Skelett der Frau auf dem Bundeswehrgelände entdeckt. Die Ermittler waren damals aufgrund der Umstände von einem Tötungsdelikt ausgegangen. So hatte die Leiche in einem gut einen Meter tiefen Loch gelegen und war an den Händen mit Handschellen gefesselt, wie die Polizei mitteilte. Kriminaltechnische Untersuchungen haben ergeben, dass die Leiche mindestens zwei Jahre lang in der Erde gelegen hatte. Die Ermittler glauben demnach, dass die Frau zwischen 1989 und 1992 getötet worden ist.

Frau trug auffällige Kleidung

Eine Bildmontage eines Sweatshirts, das 1994 bei einer Leiche in der Bothfelder Heide bei Hannover gefunden wurden. ©  Polizeidirektion Hannover
Das Bundeskriminalamt hat eine Bildmontage veröffentlicht, auf der das Sweatshirt zu sehen ist, das die Leiche beim Fund 1994 trug.

Die Untersuchungen der Polizei haben ergeben, dass die Getötete vermutlich im Zeitraum von 1934 bis 1957 geboren wurde. Sie war demnach zwischen 30 und 55 Jahre alt. Die Frau hatte rotbraunes Haar und eine zierliche Figur. Auffällig waren laut Polizei ihre Zähne: Viele waren verfault und abgebröckelt, sodass sie Verblendkronen im Bereich der Schneidezähne trug. Zum Zeitpunkt ihres Todes trug die Unbekannte ein buntes T-Shirt mit der Aufschrift "Little Italy - New York City", ein dunkelblauen Herren-Pullover der Marke Adidas sowie eine vergoldete Panzerkette und weiße Tennissocken.

Weitere Informationen
Ein Foto von Ulla L. in einer Zeitung. © Polizeidirektion Hannover

Cold Case Ulla Lilienthal: 20 Hinweise nach "Aktenzeichen XY"

1985 wurde die 15-Jährige tot in der Region Hannover gefunden. Die Polizei hat den Fall neu aufgerollt. (23.08.2024) mehr

Das Polizeibild zeigt Beamte, die nach Beweisstücken graben. © Polizei Lüneburg/dpa

375 Cold Cases in Niedersachsen - werden sie noch aufgeklärt?

Es sind jahrzehntealte Tötungsdelikte und Vermisstenfälle - warum die Ermittler sie noch nicht zu den Akten legen. (27.12.2023) mehr

Eine Schwarz-Weiß-Fotografie zeigt Heike Wiatrowksi. © Polizei Braunschweig

Getötete Zwölfjährige in Sickte: Belohnung für Hinweise ausgelobt

Der Mordfall war Thema bei der Sendung "Aktenzeichen XY". Zahlreiche Hinweise gingen ein, die die Polizei nun auswertet. (30.11.2024) mehr

Ein altes Foto zeigt Gitta Schnieder mit ihrem Sohn und ihrem Hund. © Polizeidirektion Lüneburg

Fall Gitta Schnieder: Rund 50 Hinweise nach "Aktenzeichen XY"

Die 45-Jährige wurde 1989 im Lohberger Forst ermordet. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter noch am Leben ist. (23.03.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 07.11.2024 | 12:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hannover

Mehr Nachrichten aus der Region

Geldtransaktion am Laptop © fotolia.com Foto: Redpixel

Amtsgericht warnt vor Betrugsmasche mit falschen Mahnschreiben

Diese kommen vermeintlich vom Amtsgericht Hannover und werden hauptsächlich im Raum Hamburg verschickt. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen