Getötete Zwölfjährige in Sickte: Belohnung für Hinweise ausgelobt
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat für Hinweise im Fall der 1977 in Sickte getöteten Heike Wiatrowski 5.000 Euro ausgelobt. Die Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" thematisierte den Mord.
Während und nach der Sendung am Mittwoch gingen zahlreiche Anrufe ein. Die Polizei wertet die Hinweise eigenen Angaben zufolge nun aus. Einer der Anrufer will die Belohnung der Staatsanwaltschaft aus eigener Tasche erhöhen, wie das ZDF mitteilte.
Neue DNA-Spuren an Tatwerkzeugen
Die Ermittlungsgruppe "Cold Case" der Kriminalpolizei hatte den Fall der getöteten Zwölfjährigen wieder aufgenommen. Bis heute konnte die Polizei keinen Verdächtigen ausfindig machen. Allerdings deuteten neue DNA-Spuren an Tatwerkzeugen auf einen männlichen Täter hin, sagte ein Polizeisprecher. Die zwölfjährige Schülerin war im Februar 1977 in ihrem Elternhaus im Landkreis Wolfenbüttel getötet worden. Dort hatte sie sich zu dem Zeitpunkt allein aufgehalten. Die Tür war, anders als sonst, beim Eintreffen der Eltern nicht abgeschlossen gewesen. Daher wird vermutet, dass das Mädchen den Täter gekannt und ihn hereingelassen hatte.
"Menschen, die eine Zwölfjährige umbringen, verhalten sich anders"
2022 hatte es eine groß angelegte Anwohnerbefragung gegeben. Wichtige Fragen waren dabei: Welche Kontakte hatte Heike Wiatrowski vor der Tat? Ist jemandem am Tag der Tat jemand mit Verletzungen oder blutverschmierter Kleidung aufgefallen? Ist jemand im eigenen persönlichen Umfeld durch unbekannte Gewohnheiten (Einsilbigkeit, Nervosität, ausweichendes Verhalten, Kontaktveränderung, Zurückziehen von den alltäglichen Kontakten) aufgefallen? "Menschen, die eine Zwölfjährige umbringen, verhalten sich anders", sagte Kripo-Chef Uwe Lietzau diesbezüglich.
