Das Neue Rathaus mit Kuppel und Aussichtsplattform. © picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte

CDU-Sommerempfang in Hannover: Palästinenser kündigen Demo an

Stand: 05.08.2024 19:49 Uhr

Die CDU-Landtagsfraktion hat den israelischen Botschafter Ron Prosor zu ihrem Sommerempfang am Dienstag im Neuen Rathaus in Hannover eingeladen. Die palästinensische Gemeinde ruft zu Kundgebungen auf.

Ron Prosor | NDR/Wolfgang Borrs © NDR/Wolfgang Borrs Foto: Wolfgang Borrs
Ron Prosor ist seit 2022 israelischer Botschafter in Deutschland.

Die Polizei erwartet zu den Protesten am späten Nachmittag eine dreistellige Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Prosor soll um 17.30 Uhr im Gartensaal eine Rede halten. Aus CDU-Kreisen heißt es, der Empfang werde wie geplant vonstattengehen. "Wir freuen uns auf den Botschafter des Landes, für dessen Existenzrecht die Bundesrepublik seit ihrer Gründung eintritt und das seit dem schrecklichen Massaker der Hamas an Juden am 7. Oktober 2023 mehr denn je gefährdet ist", sagte Fraktionschef Sebastian Lechner. "Der Schutz und die Solidarität mit Israel ist deutsche Staatsräson."

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Yazid Shammout, Vorsitzender der palästinensischen Gemeinde in Hannover und Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, sprechen während einer Pressekonferenz im Neuen Rathaus in Hannover zum gemeinsamen Appell gegen Terror, Antisemitismus und Gewalt. © picture alliance/dpa | Ole Spata Foto: Ole Spata

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Shammout sagt Teilnahme wegen Prosor-Besuch ab

Yazid Shammout, Vorsitzender der palästinensischen Gemeinde in Hannover, hatte seine Teilnahme an der Veranstaltung wegen Prosors Besuch abgesagt. In einem Brief an die Partei schrieb er, die Einladung des israelischen Botschafters sei ein "Affront gegen alle Menschen, die die Menschenwürde achten", so Shammout. Er sei angesichts des Vorgehens der israelischen Armee erschüttert, "dass sich die niedersächsische CDU geehrt fühlt, einen Repräsentanten der teilweise faschistischen israelischen Regierung als Redner zu empfangen".

Protest "auf der Linie von Hass und Lügenpropaganda"

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft begrüßt die Einladung Prosors. Ein Botschafter vertrete sein Land, nicht dessen aktuelle Regierung, sagte deren Vorsitzender Kay Schweigmann-Greve. Scharfe Töne fand Schweigmann-Greve für die geplanten Proteste. Diese lägen "ganz auf der Linie der Hass- und Lügenpropaganda der Hamas, die Israel dämonisiert", sagte er. Die Hamas rufe seit Jahrzehnten zur Vernichtung Israels auf und habe ein islamistisches Terrorregime in Gaza errichtet.

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