Krieg in Nahost: Bundeswehr bereitet in Wunstorf Evakuierungen vor

Stand: 07.08.2024 20:09 Uhr

Wegen der drohenden Eskalation in Nahost stellt die Luftwaffe in Wunstorf bei Hannover Transportflugzeuge und Soldaten für Rückholaktionen von Deutschen bereit. Von Seeseite könnte die Fregatte "Hamburg" helfen.

Mehrere Transporter vom Typ A400M seien startklar, teilte die Bundeswehr am Dienstagvormittag mit. Ein möglicher Einsatz werde durchgesprochen. Die Maschinen könnten - wie immer in solchen Lagen - innerhalb kurzer Zeit vom Fliegerhorst in Wunstorf starten, deutsche Staatsbürger in der libanesischen Hauptstadt Beirut aufnehmen und auf der Mittelmeerinsel Zypern absetzen, wie "Der Spiegel" berichtet. Einen offiziellen Auftrag hat die Bundeswehr eigenen Angaben zufolge aber noch nicht bekommen.

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Ein Airbus A400M der Luftwaffe steht auf dem Fliegerhorst Wunstorf. © Bundeswehr

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Vermutlich über 2.000 Deutsche im Libanon

Laut "Spiegel" gehen Geheimdienste davon aus, dass Iran mit Hilfe der Terrormiliz Hisbollah noch in dieser Woche vom Libanon aus einen Vergeltungsschlag gegen Israel plant. Wie viele Deutsche sich noch im Libanon aufhalten, ist unklar. Auf der Krisen-Vorsorge-Liste des Auswärtigen Amtes sind derzeit 2.100 Personen registriert. Da viele Fluggesellschaften wie die Lufthansa ihre Flüge von und nach Beirut vorerst eingestellt haben, können sie das Land auf diesem Weg nicht verlassen.

In einer Halle des Flughafens von Beirut im Libanon sitzen viele Passagiere mit Gepäck und warten. © Hussein Malla/AP/dpa Foto: Hussein Malla
AUDIO: Libanon: Angst vor einem umfassenden Krieg in Nahost (4 Min)

A400M können bis zu 116 Personen transportieren

Wie viele Transportflugzeuge die Luftwaffe für mögliche Evakuierungen aus Nahost bereitstellt, ist bisher nicht bekannt. Aktuell sind in Wunstorf 42 Maschinen stationiert, bis Ende 2026 sollen es laut Bundeswehr 53 sein. Der A400M wird als fliegende Tankstelle und Transporter eingesetzt. Der 340 Kubikmeter große Laderaum bietet Platz für Ausrüstung von der Größe eines Tiger-Kampfhubschraubers oder für bis zu 116 Personen.

Fregatte "Hamburg" könnte Deutsche auf dem Seeweg evakuieren

Sollte eine Evakuierung per Flugzeug nicht möglich sein, könnte nach Angaben der Bundeswehr die in Wilhelmshaven stationierte Fregatte "Hamburg" unterstützen. Sie ist zurzeit auf dem Weg zu einem Einsatz im Roten Meer und befindet sich südlich von Griechenland. Laut Einsatzführungskommando in Potsdam soll die Fregatte Anfang August in die Operation "Aspides" einsteigen. Derzeit gebe es keine Pläne, dieses Szenario zu ändern, hieß es am Dienstagvormittag.


06.08.2024 15:12 Uhr

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, dass die Fregatte "Hamburg" sich derzeit im Einsatz im Roten Meer befindet. Korrekt ist, dass sie sich auf dem Weg dorthin befindet. Wir haben die Passage angepasst.

 

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In einer Halle des Flughafens von Beirut im Libanon sitzen viele Passagiere mit Gepäck und warten. © Hussein Malla/AP/dpa Foto: Hussein Malla

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 06.08.2024 | 12:00 Uhr

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