Behrens kritisiert steigende Zahl Kleiner Waffenscheine
Die Zahl der registrierten Kleinen Waffenscheine ist nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Innenministerin Behrens (SPD) sieht das kritisch.
"Diese Entwicklung ist definitiv keine gute", sagte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Mehr Waffen führten nicht zu mehr Sicherheit in einer Gesellschaft - im Gegenteil. Schreckschusswaffen seien oft nicht sofort auf den ersten Blick von scharfen Schusswaffen zu unterscheiden. "Wir werden uns deshalb auch den angekündigten Entwurf zur Änderung des Waffenrechts des Bundesinnenministeriums sehr genau anschauen." Nach dem, was bekannt sei, solle der Entwurf auch Veränderungen zum Kauf von Schreckschusswaffen beinhalten. Sie begrüße eine solche Änderung. Nichtsdestotrotz sagte Behrens, dass Niedersachsen ein sicheres Land ist. Das bestätigten auch Umfragen und die jährliche Kriminalstatistik.
Mehr registrierte Kleine Waffenscheine in Niedersachsen
Personen, die einen Kleinen Waffenschein besitzen, dürfen in der Öffentlichkeit Schreckschuss- und Signalwaffen sowie Reizstoff mit sich führen. Ende 2022 sind laut dem niedersächsischen Innenministerium 79.794 Scheine erfasst worden - rund 4.000 mehr als noch ein Jahr zuvor. Das deutsche Waffengesetz regelt den Kauf, Besitz und das Tragen von Waffen und Munition. Es unterscheidet zwischen dem Kleinen und Großen Waffenschein, sowie Waffenbesitzkarten.
Zahl der Waffenbesitzkarten steigt, weniger Große Waffenscheine
Ende 2022 wurden laut Innenministerium mit 252.237 Waffenbesitzkarten rund 1.600 mehr als noch 2021 registriert. Diese berechtigten zum Erwerb und Besitz von scharfen Schusswaffen. In der Öffentlichkeit dürfen diese jedoch nicht mitgeführt werden. In den meisten Fällen sind diese Waffen für die Jagd und den Schießsport zugelassen. Die Zahl der Großen Scheine ging leicht zurück: Ende 2021 besaßen 699 Niedersachsen einen Großen Waffenschein, ein Jahr später nur noch 671. Große Waffenscheine, mit denen scharfe Waffen auch in der Öffentlichkeit mitgeführt werden dürfen, werden nur in wenigen Fällen erteilt. Zum Beispiel für Unternehmen, die Geldtransporte bewachen.