Antisemitismus-Beauftragter plant Kampagne gegen Judenhass
Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter Gerhard Wegner hat für den Herbst eine Kampagne gegen Judenhass angekündigt. Herkömmliche Formen der Aufklärung und Bildung erreichten nur kleine Teile der Bevölkerung, sagte der 71-jährige Theologe und Sozialwissenschaftler am Donnerstag. Angesichts der wachsenden Bedrohung jüdischen Lebens durch einen sich weiter ausbreitenden Antisemitismus müsse "dringend eine neue Qualität im Kampf gegen Judenhass erreicht werden“. Jeder solle darauf hingewiesen werden, dass Judenhass das Zusammenleben und die Demokratie in Deutschland elementar bedrohten, betonte Wegener. Spätestens der Anschlag auf die Synagoge in Oldenburg habe gezeigt, dass die Zeit des "reinen Redens" vorbei sei. Am 5. April war ein Brandsatz gegen eine Tür der Synagoge in Oldenburg geworfen worden. Zwei Hausmeister eines benachbarten Kulturzentrums entdeckten das Feuer und löschten es. Niemand wurde verletzt. Der Staatsschutz ermittelt. Anfang Mai fahndeten die Ermittler öffentlich nach einem Verdächtigen, der von einer Überwachungskamera gefilmt worden war.