Altkanzler Gerhard Schröder wegen Burn-out in Klinik
Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) leidet am Burn-out-Syndrom. Er werde derzeit in einer Klinik behandelt, teilte Schröders Anwalt Hans-Peter Huber am Dienstag mit.
Schröder ist "an einem schweren Burn-out-Syndrom mit den typischen Zeichen einer tiefgreifenden Erschöpfung und stark ausgeprägtem Energiemangel" erkrankt. Das steht nach Informationen der Deutschen-Presse Agentur im ärztlichen Befund. Schröder habe zudem Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten, Schlafstörungen sowie eine verringerte emotionale Belastbarkeit, teilte sein Arzt in der Stellungnahme mit. Burn-out ist ein Zustand der körperlichen, emotionalen und geistigen Erschöpfung, der durch chronischen Stress entsteht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Burn-out 2019 offiziell als Gesundheitsproblem anerkannt.
Ausschuss zu Nord Stream 2: Schröders Aussage verzögert sich
Schröders Erkrankung führt dazu, dass er auf unbestimmte Zeit nicht als Zeuge im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Bau der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 aussagen kann. Der 80-Jährige sei "weder aktuell noch in absehbarer Zeit den körperlichen und psychischen Belastungen durch eine längere - insbesondere öffentliche - Befragung in einem Untersuchungsausschuss gewachsen", heißt es in einer Stellungnahme seines Arztes.
Schröder hatte ersten Termin gesundheitsbedingt abgesagt
Schröder war Mitte Januar bereits als Zeuge im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern geladen, hatte aber krankheitsbedingt abgesagt. Die Politikerinnen und Politiker wollen Schröder zum Einfluss Russlands auf das Handeln der Landesregierung in Schwerin befragen. Als Bundeskanzler hatte Schröder Nord Stream 1 befördert, als Verwaltungsratsvorsitzender der Nord Stream 2 AG - einer direkten Tochter des russischen Staatskonzerns Gazprom - den Bau der weiteren Pipeline Nord Stream 2. Schröder war von 1998 bis 2005 Bundeskanzler, zuvor - von 1990 bis 1998 - war er Ministerpräsident von Niedersachsen.