"Air Defender": Friedensgruppen wollen in Wunstorf demonstrieren
Gegen die Luftwaffen-Übung "Air Defender 2023" formiert sich Protest: Friedensgruppen wollen am Samstag in Wunstorf demonstrieren. Der Fliegerhorst gilt als ein Hauptdrehkreuz des Manövers.
Die "Friedensinitiative Neustadt/Wunstorf" (Region Hannover) hält die Ziele der Großübung auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges für falsch. "Nicht das Zusammenspiel im Krieg sollten die 25 Nationen trainieren, sondern im Zusammenspiel mögliche diplomatische Lösungen erarbeiten", heißt es in einem Aufruf. Ähnlich argumentiert das Bremer Friedensforum, das sich an den Protesten beteiligen will: Die riesige Luft-Übung sei nicht nur ein Klimakiller, sondern auch ein weiterer Teil der Eskalationsspirale im Ukraine-Krieg, sagte Ekkehard Lentz, Sprecher des Friedensforums.
Kundgebung am Haupttor des Fliegerhorstes Wunstorf
Die Protestaktionen sind für Samstag, zwei Tage vor Beginn der Übung, angekündigt. Neben einer Fahrraddemo und einem Schweigemarsch ist dabei auch eine Kundgebung vor dem Haupttor des Fliegerhorstes Wunstorf geplant. Die Übung "Air Defender 2023" beginnt am 12. Juni. Bis zu 10.000 Teilnehmende aus 25 Nationen trainieren bis zum 23. Juni mit 220 Luftfahrzeugen unter der Führung der Luftwaffe verschiedene Operationen im europäischen Luftraum. Dafür werden vor allem drei Übungslufträume im Süden, Osten und Norden Deutschlands genutzt. Wunstorf gehört dabei zu den Hauptdrehkreuzen. Das Szenario der Großübung ist einem Artikel-5-Beistandsszenario nachempfunden, einem sogenannten Bündnisfall, also der Reaktion auf einen Angriff auf ein NATO-Mitgliedsland.