49-Euro-Ticket in Niedersachsen: Technische Probleme zum Start
Die Nachfrage nach dem 49-Euro-Ticket ist hoch. Wegen des Ansturms gibt es laut Deutscher Bahn Probleme beim Ausspielen des Tickets in der App. Diese könnten noch einige Tage andauern.
Wie eine Bahnsprecherin mitteilte, gibt es aktuell Probleme beim Ausstellen des Deutschlandtickets. So hätten Kundinnen und Kunden zwar einen Buchungsbescheid erhalten, das Ticket sei jedoch nicht in der App angezeigt worden. Laut Sprecherin liegt das an der hohen Nachfrage in den Buchungssystemen. Das Problem könne noch einige Tage bestehen bleiben. Daher reicht es der Deutschen Bahn vorerst aus, wenn Fahrgäste bei Kontrollen die Bestellbestätigung vorzeigen. Auch die Bahnbetreiber metronom, erixx und enno wollen sich dem Vorgehen anschließen.
Hackerangriff auf Üstra: Verkauf beim GVH Hannover ab 1. Juni
Wegen der hohen Nachfrage gibt es zudem eine Störung auf der Bahn-Website. Der Kauf des Angebots ist zeitweise nicht möglich. Daher bittet die Bahn Kundinnen und Kunden darum, das 49-Euro-Ticket zu einem späteren Zeitpunkt zu erwerben. Die technischen Probleme könnten Menschen treffen, die zuvor beim Großraumverkehr Hannover (GVH) bereits kein Ticket bekommen konnten. Denn dort ist der Verkauf erst zum 1. Juni möglich. Grund ist ein Hackerangriff auf die Üstra, der schon einige Wochen zurückliegt. Das Ticket kann aber durch eine Kooperation mit dem Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) auch über die "FahrPlaner-App" gekauft werden. Ohnehin gibt es viele weitere Möglichkeiten, an das Ticket zu kommen.
Auf dem Smartphone: 49-Euro-Ticket ist nun ein Abo
Das geschieht in der Regel über Apps und Internetseiten der Verkehrsunternehmen, aber auch in Kundenzentren. Kundinnen und Kunden erhalten das 49-Euro-Ticket dann auf ihr Smartphone über die entsprechende App oder auf einer Chipkarte, für eine Übergangszeit auch als Papierticket. Wichtig: Anders als das 9-Euro-Ticket ist das Deutschlandticket nun ein Abo. Wer bereits ein Abonnement hat, sollte sich bei seinem Verkehrsverbund erkundigen, ob eine automatische Umstellung erfolgt. Für Urlauber und Einwohner im Nordwesten gab es kurz vor dem Start noch eine gute Nachricht: Auch auf der IC-Strecke zwischen Bremen und Norddeich/Mole kann das Deutschlandticket genutzt werden.
Beschäftigte im öffentlichen Dienst müssen selbst zahlen
Der Umstand, dass die Menschen in Hannover ihr Ticket nicht wie gewohnt beim regionalen Verkehrsbetrieb kaufen können, ist nicht die einzige Hürde bei der Umsetzung. Während Firmen in der freien Wirtschaft ihren Beschäftigten das Deutschlandticket bezuschussen, müssen Mitarbeitende im öffentlichen Dienst ihre Fahrkarte selbst zahlen. Das sorgt für Unmut. Die Zuschüsse können nach Informationen des NDR in Niedersachsen nicht gezahlt werden, weil es noch keine rechtliche Grundlage gibt.
Verkehrsminister Lies zum Verkaufsstart zufrieden
Ungeachtet der Schwierigkeiten zum Verkaufsbeginn zeigte sich Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) über den Start des Deutschland-Tickets sehr zufrieden. "Sowohl die Verkaufszahlen als auch der reibungslose Ablauf an den ersten Tagen deuten darauf hin, dass die Revolution des ÖPNV begonnen hat", sagte er am Dienstag. Zugleich betonte er, dass insbesondere in der Fläche noch ein gutes Stück Arbeit vor der Landesregierung liege. "Nur, wenn wir gemeinsam erreichen, dass die Niedersachsen gut und bezahlbar angebunden sind und Spaß am ÖPNV haben, werden wir unsere Klimaziele erreichen", erklärte Lies.
Deutschlandticket: Da kann man ordentlich sparen
Lohnt sich das 49-Euro-Ticket denn? Das muss jede und jeder für sich selbst ausrechnen. Ein Rechenbeispiel: Wer ein Jahresabo für Bus und Bahn im Stadtgebiet von Hannover hat, zahlt beispielsweise 59,80 Euro im Monat. Wer dafür künftig das 49-Euro-Ticket nutzen kann, würde jährlich rund 130 Euro sparen. Mit einem Abo für die drei Tarifzonen A, B und C zahlt man 97,80 Euro im Monat und hätte mit dem neuen Ticket 585 Euro Ersparnis im Jahr.