Weitere Blindgänger in Göttingen? 11.000 Anwohner betroffen
Am Samstag werden drei Verdachtspunkte auf dem Göttinger Schützenplatz sondiert. Es könnte sich um nicht detonierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg handeln. Die Stadt evakuiert das umliegende Gebiet.
Die Untersuchungen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KBD) deuten darauf hin, dass an drei Punkten auf dem Schützenplatz in Göttingen Blindgänger liegen. Wie die Stadt Göttingen bereits vor mehreren Monaten mitteilte, sollen die Verdachtspunkte am 12. Oktober sondiert werden. Anders als bei vorherigen Sondierungen liegen die Punkte demnach sehr nah an einer Arena und dem Basketballzentrum in Göttingen.
Womit rechnen die Spezialisten?
Was genau im Boden liegt, könne erst die abschließende Untersuchung am Einsatztag zeigen, so die Stadt weiter. Falls es sich um Blindgänger handelt, müssten diese entweder entschärft oder kontrolliert gesprengt werden. Um die Schäden an den umliegenden Gebäuden so gering wie möglich zu halten, werden auch diesmal mit Wasser gefüllte und aufeinander gestapelte Container um die Verdachtspunkte herum platziert. Während der Vorbereitung des Einsatzes wird außerdem das Grundwasser um die Punkte herum abgesenkt. Dadurch sollen die Kampfmittelexperten diese besser untersuchen können.
Container-Burg für Kampfmittelbeseitigung
Neben dem Haupteingang der Arena wird nach Angaben der Stadt eine Container-Burg aus insgesamt neun Übersee-Containern errichtet. Diese dienen demnach als Sicherheitsmaßnahme für die Kampfmittelbeseitiger. Von dort aus wird den Angaben zufolge der gesamte Einsatz koordiniert und - falls erforderlich - auch die Sprengung der drei möglichen Blindgänger eingeleitet.
Eine der größten Evakuierungen der Stadtgeschichte
Nach Schätzungen der Stadt Göttingen müssen etwa 11.000 Anwohnerinnen und Anwohner für die Dauer der Sondierungen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Welche Straßen von der Evakuierung betroffen sind, hat die Stadt in einer Liste veröffentlicht. Außerdem gibt es eine Online-Karte des betroffenen Gebiets. Der Einsatz werde voraussichtlich bis in die Abendstunden dauern. Die Stadtverwaltung stellt Notunterkünfte und Shuttle-Busse für die Hin- und Rückfahrt zur Verfügung.
Evakuierung ist Pflicht - Bußgelder drohen
Wer die Anordnung der Stadt missachte, dem drohen Bußgelder von bis zu 5.000 Euro. Bis 6 Uhr am Samstagmorgen sollen die Anwohner die Sperrzone verlassen haben. Zusätzlich gibt es laut Stadt eine sogenannte erweitere Schutzzone. Wer dort wohnt, solle sich zum Zeitpunkt einer möglichen Sprengung drinnen aufhalten.