Waldbrand am Brocken im Harz: Lage entspannt sich nach Regen weiter
Nach nächtlichen Regenfällen hat sich die Lage beim Waldbrand am Brocken im Harz weiter entspannt. In den nächsten Tagen soll die Fläche intensiv auf Glutnester kontrolliert werden.
"30 Liter Niederschlag über Nacht haben dem Feuer den Rest gegeben", sagte Kai-Uwe Lohse, Kreisbrandmeister des Harzes, gegenüber NDR Info. In den nächsten Tagen soll die Fläche intensiv auf Glutnester kontrolliert werden - auch mit Wärmebildkameras. Es werde auch noch einiges aufgespürt werden, "aber lange nicht in der Intensität, wie wir sie am Wochenende hatten", vermutet Lohse. Heute sollen die Löscharbeiten fortgesetzt werden, Löschflugzeuge und Hubschrauber bleiben in Bereitschaft. Lohse hält einen weiteren Einsatz aus der Luft aber eher für unwahrscheinlich. Geplant seien vor allem Restlöscharbeiten, mit rund 50 Einsatzkräften.
Einsatzkräfte sorgten sich um Hochmoor im Harz
Bereits am Sonntagabend hatte der Landkreis Harz gemeldet, dass das Feuer am Königsberg weitgehend gelöscht sei. Sorgen bereitete den Einsatzkräften ein angrenzendes Moor. Dort hatte sich ein Feuer ausgebreitet - ein Übergreifen der Flammen auf ein Hochmoor sollte verhindert werden.
Waldbrand am Harz: Suche nach Ursache
Der Harzer Kreisbrandmeister Lohse hält es für möglich, dass das Feuer am Brocken gelegt worden ist. "Brandstiftung ist nicht ausgeschlossen", so Lohse. Er verwies darauf, dass das Feuer am Freitag zeitgleich an mehreren Stellen ausgebrochen war. Es gebe Videomaterial, auf dem das eindeutig zu sehen sei, sagte Lohse dem MDR. Der Harzer Nationalparkchef Roland Pietsch hingegen hält es nach eigenen Angaben für unwahrscheinlich, dass in dem unwegsamen Gelände acht Brände innerhalb kurzer Zeit gelegt wurden. Die Polizei leitete ein Brandermittlungs-Verfahren ein. Angaben zur Ursache seien erst möglich, wenn Ermittlerinnen und Ermittler den Brandort untersuchen könnten, hieß es.
Feuer am Brocken war Samstagabend unter Kontrolle
Der Waldbrand war den Angaben des Landkreises zufolge am Freitag gegen 14 Uhr nahe der Kesselklippe am Brocken an mehreren Stellen ausgebrochen. Samstagabend hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle.
Tagelanger Brand am Königsberg im September 2022
Vor zwei Jahren hatte es an derselben Stelle schon einmal gebrannt. Tagelang versuchten die Feuerwehren damals den insgesamt zwölf Hektar großen Brand zu löschen. Zeitweise waren sieben Löschhubschrauber im Einsatz, auch zwei Löschflugzeuge aus Italien unterstützten. Der Landkreis Harz hatte seinerzeit den Katastrophenfall ausgerufen.