Eine Flagge mit dem Logo des Deutschen Verkehrsgerichtstag weht im Wind. © picture alliance/dpa | Swen Pförtner Foto: Swen Pförtner

Verkehrsgerichtstag in Goslar: Cannabis am Steuer im Fokus

Stand: 29.01.2025 06:36 Uhr

Beim Verkehrsgerichtstag diskutieren Experten unter anderem über strengere Regeln für Cannabis-Konsum am Steuer und Maßnahmen für mehr Sicherheit von Fußgängern. Das Treffen beginnt heute.

Bis Freitag findet in Goslar der 63. Deutsche Verkehrsgerichtstag statt. Ein Schwerpunkt ist der Umgang mit Cannabis im Straßenverkehr. Seit die Grenzwertregelung von 3,5 Nanogramm THC im Blut gilt, kritisiert die Polizei, dass es bei Kontrollen keine präzisen Schnelltests gebe. Dies führe zu unsicheren Ergebnissen bei Verkehrskontrollen.

Mischkonsum von Alkohol und Cannabis besonders gefährlich

Besonders problematisch sei der Mischkonsum von Alkohol und Cannabis, der die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtige. Nach jetziger Regelung dürfe man zusätzlich zum THC Grenzwert auch 0,5 Promille Alkohol im Blut haben. Dies erhöhe die Unfallgefahr, denn schon niedrige Alkoholdosen verstärken die Wirkungseffekte, sagt eine Sprecherin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft dem NDR Niedersachsen. Experten des ADAC, der Polizei und auch Verkehrspsychologen fordern klare Verbote und praktikable Kontrollmöglichkeiten beim Thema Mischkonsum.

Mehr Sicherheit von Fußgängern im Verkehr gefordert

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Ein weiteres Thema beim Verkehrsgerichtstag ist die Sicherheit von Fußgängerinnen und Fußgänger. Seit 2021 ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit verletzten Fußgängerinnen und Fußgängern wieder gestiegen. Im Jahr 2023 wurden rund 30.000 Fußgänger bei Unfällen verletzt, 437 Personen erlitten tödliche Verletzungen. Überdurchschnittlich gefährdet sind ältere Menschen und Kinder. Die Experten des Verkehrsgerichtstags sehen dringenden Handlungsbedarf. "Für Radfahrer, Autofahrer und E-Scooter wird immer viel geplant und optimiert", kritisiert selbst der ADAC und fordert, dass Fußgänger stärker in den Fokus genommen werden müssen. "Da es sich überwiegend um Unfälle beim Überschreiten der Fahrbahn handelt, müssen geeignete Querungshilfen (Ampel, Mittelinsel, Fußgängerüberweg) eingerichtet werden", sagt Kathrin van Randenborgh vom ADAC.

Empfehlungen an den Gesetzgeber beim Verkehrsgerichtstag

Die Ergebnisse der Gespräche des Verkehrsgerichtstags werden am letzten Tag verabschiedet und als Empfehlungen an Gesetzgeber und Behörden weitergegeben. Sie können die Grundlage für zukünftige Regelungen im Verkehrsrecht werden.

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