VW-Aufsichtsrat Weil zu Trinity: "Gut Ding braucht Weile"
Die Software-Entwicklung für das Großprojekt Trinity braucht aus Sicht der Volkswagen-Spitze deutlich mehr Zeit. Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufsichtsrat Weil (SPD) stützt den Kurswechsel.
"Das ganz neue Betriebssystem, mit dem Trinity ausgestattet werden sollte, wird kommen, da bin ich zuversichtlich", sagte Landeschef Stephan Weil der Deutschen Presse-Agentur. "Aber gut Ding braucht Weile." Die neue Volkswagen-Führung um Konzernchef Oliver Blume hatte das Projekt nach dem Ausstieg von Herbert Diess zunächst gestoppt und dann angekündigt, sich mehr Zeit für die Elektronik- und IT-Technologie der kommenden Fahrzeugplattform SSP zu nehmen. Statt im Jahr 2026 soll der neuartige Trinity nun frühestens Ende des Jahrzehnts in den Verkauf gehen.
Konzernchef Blume stellt neues Werk in Wolfsburg infrage
Für Volkswagen geht es bei der Software-Entwicklung auch um die Frage, ob das von Diess geplante neue Werk für zwei Milliarden Euro im Wolfsburger Ortsteil Warmenau noch gebaut wird. Blume erwägt, die Trinity-Produktion ins Stammwerk zu integrieren. "Es ist nur noch nicht entschieden, wo es in Wolfsburg gebaut werden soll. Volkswagen hält sich die Option eines Neubaus in Warmenau ausdrücklich weiter offen", betonte Weil, der Präsidiumsmitglied im Aufsichtsrat ist. Grundsätzlich könne der Autokonzern "mit seinen bisherigen Betriebssystemen weiter sehr wettbewerbsfähige Produkte herstellen". In der Übergangszeit will VW Elektromodelle mit bestehenden und mitunter erneuerten Systembaukästen produzieren.
Weil: Konzernspitze muss guten Übergang zu schaffen
Für Weil steht fest, dass Wolfsburg als Konzernzentrale auch in naher Zukunft Produktionsstätte modernster Elektro-Fahrzeuge sein werde. Zentrale Aufgabe des Managements sei mittelfristig "ein geordneter Übergang der IT-Systeme hin zu einem einheitlichen Betriebssystem für alle Fahrzeuge".