Prozess gegen Ex-VW-Chef Winterkorn zum zweiten Mal verschoben
Auch die neu angesetzten Termine im Prozess zur Dieselaffäre gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn werden verschoben. Grund ist laut dem Landgericht Braunschweig erneut der gesundheitliche Zustand des 77-Jährigen.
Der ehemalige VW-Chef könne aus gesundheitlichen Gründen "mindestens in den nächsten Monaten" nicht am Gerichtsverfahren teilnehmen, teilte das Landgericht Braunschweig am Donnerstag mit. Die Kammer habe daher alle 89 Termine, die ursprünglich ab Februar geplant waren, aufgehoben. Zudem hat das Gericht einen Befangenheitsantrag, den die Verteidigung Winterkorns gestellt hatte, als unbegründet zurückgewiesen. Die Verteidigung hatte darin argumentiert, Winterkorn fehle das Vertrauen in den Richter. Dieser habe den zwischendurch aus gesundheitlichen Gründen unterbrochenen Prozess auf Februar festgelegt, bevor Winterkorns Gesundheitszustand begutachtet worden sei. Das Gericht teilte mit, dass die Verschiebung unabhängig vom Antrag der Verteidigung geschehen sei. Wann das Verfahren weitergeht, ist noch unklar.
Winterkorn wegen Dieselaffäre angeklagt
Der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn steht wegen der Dieselaffäre vor Gericht, die auch als Abgasaffärebekannt ist. Dem früheren Volkswagen-Chef werden in dem Zusammenhang gewerbs- und bandenmäßiger Betrug, uneidliche Falschaussage sowie Marktmanipulation vorgeworfen. Er trat im Zuge der Affäre zurück. Winterkorn war von 2007 bis 2015 Chef des Unternehmens. Nach einem Unfall des Angeklagten war das Verfahren gegen ihn bereits Anfang Oktoberverschoben worden.