Stand: 07.12.2016 07:37 Uhr

Lies: VW soll Zulieferer stärker einbinden

Der VW-Konzern steckt nach dem Abgas-Skandalin einer schweren Krise - meistern will er sie mit dem Zukunftspakt, den der Autobauer kürzlich vorgestellt hat: Mit einem massivem Stellenabbau, dem Fokus auf Elektro-Mobilität und Kostensenkungen in Milliardenhöhe will Europas größter Autokonzern die Wende schaffen und fit für die Zukunft werden. Doch VW könne das nicht alleine schaffen, findet Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Die Zulieferer sollten möglichst früh in den Umbau des VW-Konzern einbezogen werden, sagte Lies am Dienstag in Hannover nach einem Treffen des Konzerns mit Zulieferern und Verbänden.

VIDEO: VW-Zulieferer demonstrieren Stärke (2 Min)

"Zulieferer schon bei der Entwicklung einbinden"

Es bestehe die berechtigte Sorge, ob das Beschäftigungsniveau und die Innovationsfähigkeit im Bundesland zu halten seien, sagte Lies. Die Unternehmen dürften deshalb nicht erst beim Einkauf von Komponenten gefragt sein, sondern müssten schon in die Entwicklung neuer Produkte eingebunden werden. An dem zweistündigen Gespräch nahmen am Dienstag rund 25 Vorstände von niedersächsischen Unternehmen aus der Zuliefererbranche teil. Das Wirtschaftsministerium hatte das Treffen vermittelt. Lies sagte, das Land wolle den Wandel in der Branche unterstützen. Der Gipfel sei nur der Auftakt für eine Reihe von Gesprächen.

Lies: VW ist Zulieferern entgegengekommen

Zulieferer - Abhängig von VW und Co.

Die Automobilzulieferindustrie gehört in Deutschland zu den größten Arbeitgebern. Knapp 305.000 Menschen arbeiteten im September laut Zahlen des Verbandes der Automobilindustrie in der Branche. Der Umsatz der Zulieferer blieb mit 57,3 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten trotz der VW-Krise stabil. Rund ein Drittel der Beschäftigten in der Industrie arbeitet nach Angaben des Arbeitgeberverbands Niedersachsenmetall in Niedersachsen. Für viele der Unternehmen ist VW der wichtigste Auftraggeber.

Noch immer lieferten 75 Prozent der Unternehmen Teile und Technik für Verbrennungsmotoren, sagte der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen, Volker Müller. "Die Betroffenheit der Industrie bei der Transformation von Verbrennungsmotor in Richtung Elektromotor ist enorm." VW habe am Dienstag den Zulieferern deshalb die konkreten Absatzzahlen für E-Autos erläutert, auf die sich die Zulieferer einstellen könnten, hieß es vom Wirtschaftsminister. "Wir müssen dafür sorgen, dass Niedersachsen das Land ist, wo die Zukunftstechnologien in der Elektromobilität und in der Digitalisierung auch entwickelt werden können." Zuversichtlich stimme in diesem Zusammenhang, dass VW sich bei der Produktion von Batteriezellen für den Standort Salzgitter entschieden habe.

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Hallo Niedersachsen | 06.12.2016 | 19:30 Uhr

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