"Keine Patente auf Saatgut": Demo gegen KWS in Einbeck
In Einbeck haben am Dienstag mehrere Initiativen gegen die Patentierung von Saatgut demonstriert. Das dort ansässige Unternehmen KWS hält solche Patente, züchtet Saatgut und handelt weltweit damit.
Die Mitglieder der Initiative "Keine Patente auf Saatgut" befürchten, dass sich einige wenige Konzerne wie das börsennotierte Unternehmen KWS über Patente den Zugang zur biologischen Vielfalt sichern, um Saatgut kontrollieren zu können. Sie sehen die traditionelle Pflanzenzucht in Gefahr und damit eine wichtige Grundlage der Nahrungsmittelsicherheit. Zu den Kritikern der Patente auf konventionelles Saatgut gehört unter anderem auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.
KWS: Saatgutpatente wichtig für Ernährungswirtschaft
Vertreter des Konzerns, der unter anderem Saatgut für Mais-, Zuckerrüben- und Getreide herstellt und vertreibt, sehen das anders. Hagen Dunbostel, Sprecher des KWS-Vorstands sagte, es gehe nicht darum, den Zugang zu Saatgut zu beschränken. Ganz ohne Patente würde es aber nicht gehen würde. Diese seien wichtig, auch für den Fortschritt in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Er betonte, mit den kritischen Initiativen im Austausch bleiben zu wollen.
Kritiker fordern Ende von Patenten auf konventionelles Saatgut
Diese nutzten die Jahreshauptversammlung des Unternehmens für ihren Protest, verteilten vor dem Firmensitz in Einbeck Informationsflyer und präsentierten zwei Meter hohe Pappaufsteller, auf denen schreiende Maiskolben, Kornähren und Brokkoliröschen zu sehen waren. Sie forderten: Bereits bestehende Patente auf konventionelles Saatgut müssen zurückgezogen werden, Neuanmeldungen dürfe es nicht geben.