Kamera in Dusche: Fußballtrainer filmte Frauenteam
Den Tag der Deutschen Einheit 2018 werden die Fußballerinnen der SG Grone/Sieboldshausen (Landkreis Göttingen) nicht so schnell vergessen. Grund ist allerdings nicht der Sieg über ihre Gegnerinnen aus Duderstadt, sondern eine versteckte Kamera, die nach dem Spiel in den Duschen des Sporthauses entdeckt wurde. Knapp einen Monat nach dem Vorfall wurde der Verantwortliche nun ermittelt: Dabei handelt es sich um einen Fußballtrainer aus dem Landkreis. Der 47-Jährige habe die Tat gestanden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Göttingen bestätigte. Zuvor hatte das "Göttinger Tageblatt" berichtet.
Zahl der gefilmten Spielerinnen noch unklar
Bei den Filmaufnahmen handelt es sich um keinen Einzelfall. Mehrere Videos wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft sichergestellt. Wie viele Fußballerinnen gefilmt worden sind und über welchen Zeitraum die Aufnahmen gemacht wurden, steht aber noch nicht fest. Das Material werde derzeit ausgewertet, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Bis zu zwei Jahre Haft
Gegen den 47-Jährigen wurden Ermittlungen wegen "Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen" (§ 201a des Strafgesetzbuches) eingeleitet. Ihm drohen demnach bis zu zwei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Der Beschuldigte selbst erklärte gegenüber dem "Göttinger Tageblatt", dass es ihm leid tue und er mittlerweile psychologische Hilfe in Anspruch nehme. Zudem kündigte er an, von allen Ämtern im Fußball zurückzutreten.
Eigene Ehefrau überführte Trainer
Aufgeflogen war der Mann durch die eigene Ehefrau: Die Spielerin eines betroffenen Teams hatte die Kamera entdeckt. Auf den Bildaufnahmen hatte sie anschließend ihren Ehemann identifiziert.
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