Insolventes Krankenhaus: Holzmindener von Philippi enttäuscht
Der Landkreis Holzminden hat nur ein Krankenhaus - und das ist insolvent. Eine Bürgerinitiative wollte Gesundheitsminister Philippi eine Unterschriftensammlung übergeben. Doch dieser nahm sie nicht an.
Er sei nicht zuständig, erklärte Niedersachsens Gesundheitsminister, Andreas Philippi (SPD), und verwies auf dem Bund. Das verstehe niemand, sagte Joachim Tölle von der Bürgerinitiative "Pro Krankenhaus". Schließlich habe das Land in den vergangenen Jahren mehr als 20 Millionen Euro in das Krankenhaus gesteckt. Viele Holzmindener seien entsetzt. Georg Thönnissen von der Bürgerinitiative fügt hinzu, der Minister nehme die Ängste und Sorgen der Bürger nicht ernst.
Philippi: Lauterbach ist zuständig
Das wies Philippi zurück. Er habe sich in den vergangenen Wochen intensiv um Holzminden gekümmert. So sei es ihm gelungen, dass eine Krankenkasse das Krankenhaus noch ein wenig länger liquide gehalten habe. Die Krankenhaus-Insolvenz werde nicht in Hannover behandelt. Dafür sei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Berlin zuständig. Die Holzmindener haben ihre fast 20.000 Unterschriften nun dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Schraps überreicht, der sie an Lauterbach weitergeben soll.
Krankenhaus-Schließung nicht auszuschließen
Für die Region sei die Insolvenz des Agaplesion-Krankenhauses ein "fürchterlicher Schlag", sagte Landrat Michael Schünemann (parteilos) nach Bekanntwerden der Insolvenz im August. Zwar sei eine endgültige Schließung des Krankenhauses nicht zwingend, aber auch nicht auszuschließen, erklärte der Landrat damals.