Stand: 29.09.2017 10:13 Uhr

Gewinnwarnung: VW stellt 2,5 Milliarden zurück

Auf den Volkswagen-Konzern kommen wegen der Abgas-Affäre weitere Milliardenkosten zu. Im dritten Quartal wird das operative Ergebnis mit rund 2,5 Milliarden Euro belastet, wie der Konzern am Freitag in einer Gewinnwarnung mitteilte. Grund: eine Aufstockung der Mittel für die Rückkäufe und Nachrüstprogramme für Dieselautos mit 2,0-Liter-Motor in den USA, die sich "erheblich langwieriger und technisch anspruchsvoller" gestalteten, heißt es in der Mitteilung. Damit steigen die Aufwendungen für die Bewältigung des Diesel-Skandals auf etwa 25,1 Milliarden Euro. Der Kurs der VW-Aktie sank nach der Bekanntgabe der neuerlichen Belastungen zeitweise um vier Prozent.

Videos
Autos fahren über eine Straße.
1 Min

Software-Updates für Diesel-Autos reichen nicht

Auch wenn Fahrer von Dieselfahrzeugen ihre Autos mit neuer Software umrüsten, werden die Grenzwerte für Stickoxide weiter überschritten. Dies ist das Ergebnis einer Studie. 1 Min

Kosten allein in den USA: 20 Milliarden Dollar

Vor knapp einem Jahr hatten sich Vertreter von VW mit Klägern, Händlern und Bundesstaaten in den USA auf einen Vergleich für Dieselwagen aus dem Konzern mit den 2,0-Liter-Motoren verständigt. Ende Oktober 2016 stimmte ein Zivilrichter dem Kompromiss über entsprechende Entschädigungen in Höhe von etwa 15,2 Milliarden Euro zu. Später gab es eine ähnliche Einigung mit Kosten für VW in Milliardenhöhe für größere 3,0-Liter-Motoren. Im September 2015 hatte VW Manipulationen der Emissionswerte bei weltweit elf Millionen Dieselautos zugegeben. Allein in den USA waren rund 560.000 Fahrzeuge betroffen. Die von Volkswagen im Zuge der Aufarbeitung des Skandals ausgehandelten Entschädigungen und Strafzahlungen in den Vereinigten Staaten belaufen sich nach letzten Angaben auf umgerechnet 20 Milliarden Euro.

Weitere Informationen
Gebrauchtwagen bei einem Autohaus © dpa Foto: Hendrik Schmidt

Diesel-Skandal: VW-Händler wollen VW verklagen

Bei VW will keine Ruhe einkehren: Zwei Jahre nach Bekanntwerden des Diesel-Skandals proben jetzt die VW-Händler den Aufstand und kündigen Schadenersatzforderungen an. (16.09.2017) mehr

VW-Chef Matthias Müller redet bei einer Pressekonferenz. © dpa - Bildfunk Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

VW plant offenbar Verkauf von Konzernteilen

Übernimmt Harley-Davidson bald die VW-Tochter Ducati? VW-Chef Müller zufolge plant der Konzern, Unternehmensbereiche zu verkaufen. Eine Fusion mit Fiat sei dagegen "Spekulation". (08.09.2017) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 29.09.2017 | 11:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

VW

Mehr Nachrichten aus der Region

Ein Straßenschild, das Vorfahrt gewähren ankündigt, vor wolkigem Himmel. © NDR Foto: Julius Matuschik

Autofahrer ohne Führerschein nimmt Polizei die Vorfahrt

Der 20-Jährige wollte im Landkreis Peine abbiegen - und nahm dabei ausgerechnet einem Streifenwagen die Vorfahrt. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen