VW plant offenbar Verkauf von Konzernteilen
Es kommen milliardenschwere Zahlungen wegen der Abgas-Affäre auf das Unternehmen zu - nun will Volkswagen sich verkleinern: Einige Unternehmensbereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehören, will der Wolfsburger Automobilkonzern offenbar loswerden. Die geplanten Verkäufe machten ein Volumen von bis zu 20 Prozent des Jahresumsatzes von Volkswagen aus, sagte Vorstandschef Matthias Müller in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der US-Zeitung "Wall Street Journal". Offenbar unter den Firmen, die abgestoßen werden sollen: die Motorradtochter Ducati. In den vergangenen Wochen war immer wieder der Name Harley-Davidson gefallen - die legendäre Bike-Schmiede aus den USA soll Interesse an Ducati haben.
Müller: VW braucht mehr Zeit
Müller widersprach Berichten, wonach der Verkauf von Ducati wegen des Widerstands der Arbeitnehmervertreter im VW-Aufsichtsrat auf Eis gelegt worden sei. Er sagte, wegen der Beteiligung des Landes Niedersachsen an seinem Konzern sowie der Mitgliedschaft der IG Metall im Aufsichtsrat handle es sich bei den entsprechenden Gesprächen um eine größere strategische Debatte, für die Zeit benötigt werde.
Fiat-Fusion "Spekulation"?
Der Vorstandsvorsitzende bezeichnete darüber hinaus Berichte über einen möglichen Zusammenschluss von Volkswagen und Fiat Chrysler als "Spekulation". Laut "Wall Street Journal" soll es bei Gesprächen zwischen den beiden Unternehmen um die mögliche gemeinsame Entwicklung leichter Nutzfahrzeuge gehen. Müller äußerte sich dazu nicht.