Erinnerung an NS-Verbrechen: Neun Stolpersteine für Schöningen
Die Stadt Schöningen (Landkreis Helmstedt) hat seit Donnerstag neun neue "Stolpersteine". In mehreren Straßen der Stadt erinnern diese Plaketten im Gehweg an frühere Anwohner, die von den Nationalsozialisten getötet wurden. Einer der Steine trägt den Namen von Franz Uliczka: Als amerikanische Truppen im April 1945 im Elm standen, hängte er eine weiße Fahne aus. Dafür wurde er von einem Wehrmachtsoffizier vor den Augen seines Sohnes erschossen. Das haben die Recherchen von Stolperstein-Initiator Ruben Herm aus Sachen-Anhalt ergeben. Zur Stolpersteinverlegung war Enkel Gerhard Uliczka aus Bremen angereist und bedankte sich für die Aktion. Schöningens Bürgermeister Malte Schneider (parteilos) unterstrich die Bedeutung: In Geschichtsbüchern werde viel darüber berichtet, was in Dachau, in Ausschwitz oder Berlin geschehen sei - aber es sei genauso auf dem Land passiert. Auch dort seien Menschen getötet worden, so Schneider. Insgesamt liegen mit den neuen Stolpersteinen jetzt 47 der kleinen Gedenktafeln in Schöningen.