VIDEO: Göttingen: Letzte Vorbereitungen für Bombenentschärfung (11.10.2024) (1 Min)

Sondierung in Göttingen: Drei Bomben werden gesprengt

Stand: 12.10.2024 14:10 Uhr

Auf dem Schützenplatz in Göttingen liegen weitere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg: Bei Sondierungen haben sich heute alle drei Verdachtsfälle bestätigt. Die Bomben sollen kontrolliert gesprengt werden.

Das teilte die Stadt mit. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst bereitet die Sprengungen jetzt vor, über den genauen Zeitpunkt will die Stadt dann informieren. Fast 11.000 Anwohnerinnen und Anwohner mussten heute am frühen Morgen ihre Wohnungen verlassen. Die Sprengmeister hoffen, bis Anbruch der Dunkelheit mit ihrer Arbeit fertig zu werden. Allerdings mussten sie ihren Einsatz schon mehrfach unterbrechen - wegen eines Rettungseinsatzes am Rande des Sperrgebiets und weil sich Personen im Evakuierungsbereich aufhielten. Am Mittag forderte die Stadt erneut "ausdrücklich dazu auf, das Sperrgebiet zur eigenen Sicherheit in keinem Fall zu betreten".

Evakuierung ist Pflicht - Bußgelder drohen

Welche Straßen von der Evakuierung betroffen sind, hatte die Stadt vorab in einer Liste veröffentlicht. Außerdem gibt es eine Online-Karte des betroffenen Gebiets. Zusätzlich zu dem Evakuierungsgebiet gibt es eine sogenannte erweiterte Schutzzone. Wer dort wohnt, solle sich zum Zeitpunkt einer möglichen Sprengung drinnen aufhalten, wie es von der Stadt heißt. Wer die Anordnung der Stadt missachtet, dem drohen Bußgelder von bis zu 5.000 Euro.

Eine Übersichtskarte des Evakuierungsradius zur Bombensondierung im Oktober 2024 in Göttingen. © Stadt Göttingen
Die Stadt hat ein Evakuierungsgebiet (rot markiert) und eine erweiterte Schutzzone (violett markiert) festgelegt.
Auch Bahnverkehr von Bombenräumung betroffen

Unterdessen steht der Zugverkehr still. Fernzüge umfahren die Stadt, es kommt dadurch zu kleineren Verspätungen. Statt Regionalzügen ist Schienenersatzverkehr im Einsatz. Die Busse steuern den Albaniplatz nahe der Innenstadt an, von dort fahren sie zum jeweils nächstgelegenen Bahnhof außerhalb der Stadt. Dabei verlaufe alles nach Plan, heißt es seitens des Bahnhofsmanagements. "Man kennt das ja schon", sagte eine Mutter, die mit ihren Töchtern heute nach Wolfsburg zum Fußball will, am Vormittag zu NDR Niedersachsen.

Container-Burg für Kampfmittelbeseitigung

An der Arena in Göttingen stehen Container. © Swen Pförtner/dpa Foto: Swen Pförtner
Die Fundorte liegen nah an der Arena.

Für Göttingen ist es die sechste größere Bombenräumung innerhalb von fünf Jahren. Anders als sonst liegen die Punkte den Angaben zufolge sehr nah an einer Arena und dem Basketballzentrum in Göttingen. Um die Schäden an den umliegenden Gebäuden so gering wie möglich zu halten, wurden auch diesmal mit Wasser gefüllte und aufeinander gestapelte Container um die Verdachtspunkte herum platziert. Während der Vorbereitung des Einsatzes wurde außerdem das Grundwasser um die Punkte herum abgesenkt, damit die Kampfmittelexperten diese besser untersuchen konnten.

Neben dem Haupteingang der Arena wurde nach Angaben der Stadt eine "Container-Burg" aus insgesamt neun Übersee-Containern errichtet. Diese dienen demnach als Sicherheitsmaßnahme für die Kampfmittelbeseitiger. Von dort aus wird den Angaben zufolge der gesamte Einsatz koordiniert und auch die Sprengung der drei Blindgänger eingeleitet.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 12.10.2024 | 14:00 Uhr

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Göttingen

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