Atommülllager Asse: Ungewöhnlich starke Bewegungen registriert
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat im maroden Atommüll-Lager Asse bei Wolfenbüttel im Sommer ungewöhnlich starke Bewegungen im Gestein registriert. Seit Jahren sickert Salzwasser in das Bergwerk.
Bis Ende Juni seien an der Südflanke des Bergwerks Bewegungen von 1 bis 1,5 Millimeter wöchentlich registriert worden, teilte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) am Dienstag mit. Diese Werte seien innerhalb einer Woche auf bis zu 5 Millimeter angestiegen. Das sei "einmalig seit der Einführung der Messungen" im Jahr 1981, hieß es. Die BGE geht davon aus, "dass die stärkere Durchfeuchtung von Teilen des in die Südflanke eingebrachten Stützmaterials für die plötzlichen Gebirgsbewegungen mit ursächlich ist."
BGE: Sichere Arbeiten unter Tage möglich
Seit Jahren sickert Salzwasser in das marode Bergwerk. Dort lagern rund 126.000 Fässer mit Atommüll und chemischen Abfällen. Seit Ende August würden sich die Messwerte wieder in der Größenordnung von vor dem plötzlichen Anstieg bewegen, hieß es von der BGE. Das sichere Arbeiten unter Tage sei derzeit nicht beeinträchtigt. "Wir beobachten das Bergwerk sehr genau, um jede Veränderung schnell zu erkennen", so Jens Köhler, Bereichsleiter Asse der BGE. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte im Juli gesagt, die Stoffe müssten "allerspätestens 2033" geborgen werden.