Drei Studierende sitzen an einem Tische auf dem technische Zeichnungen liegen. © picture alliance/Zoonar Foto: Sunan Wongsa-nga

Zahl der angehenden Ingenieure in Niedersachsen sinkt

Stand: 15.10.2024 09:02 Uhr

Immer weniger Menschen entscheiden sich für einen technischen oder naturwissenschaftlichen Studiengang in Niedersachsen. Die Stiftung Niedersachsenmetall sieht das mit Sorge.

Die Zahl der angehenden Ingenieure an Hochschulen ist von rund 53.000 im Wintersemester 2014/15 auf zuletzt rund 49.000 gesunken, wie das Niedersächsische Wissenschaftsministerium auf Anfrage der CDU-Fraktion mitteilte. In Mathematik und den Naturwissenschaften sei die Zahl in dem Zeitraum von 24.000 auf rund 23.000 gesunken.

"Gefährden Existenz unseres Wirtschaftsstandorts"

Den Rückgang in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) besorgt die arbeitgebernahe Stiftung Niedersachsenmetall - unter anderem wegen des Fachkräftemangels. Im Frühjahr 2024 seien landesweit etwa 50.000 Arbeitsplätze mit MINT-Bezug unbesetzt gewesen. Diese Lücke werde sich zukünftig vergrößern, hieß es seitens der Stiftung. "Zum anderen sind wir gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten auf Expertise und Innovationen angewiesen", sagte Olaf Brandes, Geschäftsführer der Stiftung. Wenn sich immer weniger junge Menschen für eine Karriere in den MINT-Bereichen entscheiden würden, "gefährden wir langfristig die Existenz unseres Wirtschaftsstandorts."

Videos
Schülerinnen in einem Klassenraum. © Screenshot
3 Min

Syke: Berufsbildende Schule will MINT-Fächer stärken

Neben den klassischen Schulfächern lernen die Elftklässler dort auch schon etwas über Elektro-, Metall- und Bautechnik. (19.12.2023) 3 Min

Stiftung fordert Ausbau der Berufsorientierung

Trotz der Rückgänge dürfte an den Hochschulen an den entsprechenden Fächern nicht gespart werden, so Brandes weiter. Das würde alle Bemühungen, die Bereiche attraktiv zu halten, konterkarieren. Die Stiftung fordert einen Ausbau der Berufsorientierung: Schon bei Schülerinnen und Schülernmüsse das Interesse an Technik und Naturwissenschaften geweckt werden.

Land unterstütze Weiterentwicklung des Studien-Angebots

Laut Wissenschaftsministerium soll es keinen Abbau von Investitionen im MINT-Bereich geben. Vielmehr werde die Weiterentwicklung des bestehenden Angebots unterstützt. Die Studiengangplanung orientiere sich eng am Arbeitsmarkt - dabei zeige sich ein Trend zu fächerübergreifenden Ansätzen. Für das Land habe auch die Berufsorientierung einen hohen Stellenwert: Das Ministerium fördert beispielsweise die IdeenExpo eigenen Angaben zufolge in diesem und nächsten Jahr mit rund 8,4 Millionen Euro.

Weitere Informationen
Studierende in einem Hörsaal in Hannover. (Themenbild) © picture alliance/dpa Foto: Raphael Knipping

Zum Semesterstart: Hunderte Studienplätze sind noch frei

In Hildesheim sind noch 386 Plätze unbesetzt. Auch in Oldenburg schrieben sich weniger ein als vor Corona. (02.10.2024) mehr

Zwei Jugendliche halten Lampen über selbstgebaute Solarrennautos. © picture alliance/dpa Foto:  Julian Stratenschulte

IdeenExpo 2024 in Hannover: 430.000 Besucher kamen zur Messe

Die neuntätige Veranstaltung soll junge Menschen für Technik und Naturwissenschaften begeistern - um den Fachkräftemangel abzufedern. (16.06.2024) mehr

Ein Mädchen hält im Chemieraum eines Gymnasiums in Oldenburg ein Stück Glas über einen Bunsenbrenner. © picture alliance/dpa Foto: Hauke-Christian Dittrich

Fachkräftemangel: Arbeitgeber für Experten als Aushilfslehrer

Betrieben im Land fehlen Arbeitskräfte im MINT-Bereich. Der Verband Niedersachsenmetall will an den Schulen ansetzen. (14.06.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 16.10.2024 | 08:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hochschule

Bildung

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Menschen gehen durch eine Stadt. © picture alliance/dpa Foto: Sina Schuldt

Niedersachsen hat weniger Einwohner als gedacht - das hat Folgen

Das Land bekommt dadurch weniger Geld vom Bund. Außerdem muss Niedersachsen mit Rückzahlungen in Millionenhöhe rechnen. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?