Fachkräftemangel: Arbeitgeber für Experten als Aushilfslehrer
Unternehmen in Niedersachsen fehlen Fachkräfte im naturwissenschaftlichen, technischen und mathematischen Bereich. Der Arbeitsgeberverband Niedersachsenmetall will mehr Experten in die Schulen bringen.
Um den Fachkräftemangel im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) künftig zu beheben, setzt sich der Arbeitsgeberverband Niedersachsenmetall für Aushilfs-Lehrerinnen und Lehrer auch von außerhalb ein. "Es sollten auch Experten von Universitäten und aus Unternehmen als Aushilfs-Lehrkräfte geholt werden", sagte Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt. Zudem könnten nach seiner Vorstellung Studierende oder Auszubildende Experimente in den Schulen begleiten.
Knapp 51.000 offene Stellen im MINT-Bereich
Laut der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit gibt es gravierende Fachkräfteengpässe in vielen Berufen, etwa im Bau-, Sanitär-, und Klimatechnikbereich. In Niedersachsen und Bremen sind nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft knapp 51.000 Stellen in den sogenannten MINT-Berufen unbesetzt. Als arbeitslos gemeldet seien im Vergleich dazu lediglich 19.000 MINT-Fachkräfte.
Arbeitgeber diskutieren im Schloss Herrenhausen
Die Bundesregierung will vermehrt qualifizierte Ausländer anwerben, in Niedersachsen liegt deren Anteil in den MINT-Berufen aktuell bei 7,6 Prozent. Allerdings ist es laut Schmidt mindestens genauso wichtig, Fachkräfte aus Deutschland im Land zu halten. "Es studieren 140.000 Deutsche im Ausland. Von ihnen kommen bis zu drei Viertel nicht zurück", so Schmidt. Der Fachkräftemangel ist am Mittwoch auch Thema in Hannover. Im Schloss Herrenhausen diskutieren Arbeitgeber beim Arbeitgeberforum von NiedersachsenMetall über mögliche Lösungen.