Zahl der Organspenden vergangenes Jahr im Norden leicht gestiegen
In Norddeutschland ist die Zahl der Organspenden im vergangenen Jahr leicht angestiegen. Bundesweit gibt es laut Experten aber weiterhin einen erheblichen Mangel an Spenderorganen.
Im vergangenen Jahr haben in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen 199 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet, wie aus Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervorgeht. 2022 waren es demnach noch 156. Die Zahl der gespendeten Organe lag bei 630 (2022: 502). Deutschlandweit hatte es 2023 elf Prozent mehr Organspenderinnen und -spender gegeben als das Jahr zuvor - die Zahl der gespendeten Organe stieg von 2.662 auf 2.877. Die am häufigsten gespendeten Organe waren Niere, Leber, Herz und Lunge.
So viele Organe wurden 2023 im Norden gespendet:
- Bremen: 48
- Hamburg: 154
- Mecklenburg-Vorpommern: 89
- Niedersachsen: 262
- Schleswig-Holstein: 77
Mehr als 8.000 Menschen warten in Deutschland auf ein Organ
An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) stieg die Zahl der Transplantationen von 314 im Jahr 2022 auf 345 im Jahr 2023 an. Wie die MHH am Dienstag mitteilte, wurden 19 Herzen, 81 Lebern, 149 Nieren, 92 Lungen und 4 Bauchspeicheldrüsen transplantiert. Rund zwölf Prozent der zuletzt gespendeten Organe seien Kindern und Jugendlichen verpflanzt worden, hieß es. Allein an der MHH warten den Angaben der Klinik zufolge jedoch mehr als 1.000 Patientinnen und Patienten auf ein Organ. Deutschlandweit seien es mehr als 8.000 Menschen, so die DSO.
DSO: Jedes Organ zählt und rettet ein Leben
Die Situation der Organspenden in Deutschland bleibe trotz des Anstiegs angespannt, sagte Axel Rahmen, der Medizinische Vorstand der DSO. "Wir haben nach wie vor einen erheblichen Mangel an Spenderorganen, sodass nicht allen Menschen, die auf ein Organ warten, geholfen werden kann, obwohl wir die medizinischen Möglichkeiten dazu haben", sagte er. Rahmen appellierte, noch zu Lebzeiten eine Entscheidung zur Organspende zu treffen und diese beispielsweise in einem Organspendeausweis zu dokumentieren. Denn jedes Organ zähle und könne ein Leben retten.