Wunstorf: 300 Menschen protestieren gegen "Air Defender"
Am Fliegerhorst in Wunstorf (Region Hannover) haben am Samstag Friedensinitiativen demonstriert. Sie wenden sich gegen die Luftwaffen-Übung "Air Defender 2023".
Rund 300 Menschen aus ganz Norddeutschland kamen laut Polizei am Fliegerhorst zusammen. Viele von ihnen hatten sich vorher an den Bahnhöfen in Neustadt und in Poggenhagen getroffen und waren anschließend zu Fuß oder mit Fahrrädern zum Haupttor des Luftwaffenstützpunktes gekommen - etwa 50 Demonstrierende bildeten einen Fahrradkorso. Zu dem Protest hatten mehrere norddeutsche Friedensgruppen aufgerufen, darunter die Friedensinitiative Neustadt/Wunstorf, das Bremer Friedensforum und die Norddeutsche Friedenskonferenz.
Initiativen fürchten weitere Eskalation und Aufrüstung
Teilnehmende trugen Plakate mit Friedenssymbolen, aber auch Anti-NATO-Parolen waren nach Informationen des NDR Niedersachsen zu lesen. Die Demonstrierenden forderten unter anderem, dass sich die Bundesregierung im Krieg Russlands gegen die Ukraine für einen sofortigen Waffenstillstand einsetzt. Das anstehende Luftwaffenmanöver "Air Defender" ist aus ihrer Sicht ein völlig falsches Signal, das zu einer weiteren Eskalation des Konflikts führen könnte. Das Manöver trage zu mehr Aufrüstung bei, sagte Gerhard Biederbeck von der Friedensinitiative Neustadt/Wunstorf im Vorfeld. Gerade jetzt sollte alles unternommen werden, um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine diplomatisch zu lösen, so Biederbeck.
Größte Luftwaffen-Übung seit Bestehen der Nato
Der Fliegerhorst Wunstorf dient bei "Air Defender 2023" als logistische Drehscheibe. Die seit fünf Jahren geplante zwölftägige Luftwaffen-Übung startet am Montag und ist die größte ihrer Art seit dem Bestehen der NATO. Beteiligt sind laut Bundeswehr mehr als 230 Flugzeuge und rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten aus 25 Nationen.