Wohin mit dem Dünger? Böden sind an "Gülle-Silvester" zu nass
Ab dem 1. Februar dürfen Landwirte wieder Gülle auf ihre Felder ausbringen - eigentlich. Vielerorts sind die Böden nach dem Hochwasser aber noch zu nass. Bauern suchen nach Alternativen.
Überschüssige Gülle wird im Landkreis Emsland und in der Grafschaft Bentheim in Regionen mit Bedarf weitervermittelt. Im Winter seien schon über zehn Millionen Liter nach Westfalen transportiert worden, sagte Lambert Hurink vom Landvolk Emsland. Wie in anderen, vom Hochwasser betroffenen Regionen helfen sich die landwirtschaftlichen Betriebe auch gegenseitig. Wer Lagerkapazitäten in Silos oder sogenannten Lagunen frei hat, nimmt Gülle auf.
Einige Gebiete sind bereits getrocknet
Im Landkreis Emsland seien einige Flächen um Meppen und Haren, die stark vom Hochwasser betroffen gewesen seien, weitgehend abgetrocknet, sagte Hurink. Bauern könnten hier die Gülle ausbringen. Sowohl Grünflächen, als auch Wintergetreide sollen nun gedüngt werden.
Gülle-Gruben können helfen
Im Landkreis Wesermarsch können Landwirtinnen und Landwirte Gruben mit Planen ausschlagen und als Zwischenlager für die Gülle nutzen. Das muss aber vorher vom Landkreis genehmigt werden. Dort können sich die Bauern auch direkt melden, wenn sie nicht wissen, was sie mit überschüssiger Gülle machen sollen.
Nährstoffe: Boden muss aufnahmefähig sein
Bevor Bauern die flüssigen Nährstoffe auf ihre Felder ausbringen, müssen sie prüfen, ob der Boden überhaupt aufnahmefähig ist. Dazu reicht laut Landwirtschaftskammer ein einfacher Spatentest. Ist der Boden gefroren oder - wie jetzt nach dem historischen Hochwasser vielerorts - zu nass, darf die Gülle nicht verteilt werden.