Wirtschaft in Niedersachsen: Eher düstere Prognose für 2023
Wohin führt der Weg für Niedersachsens Wirtschaft? Die Unternehmerverbände äußern sich für 2023 wenig optimistisch.
Viele niedersächsische Unternehmen sind aufgrund verschiedener Krisenfaktoren geschwächt. Probleme bereiten unter anderem gestiegene Energiepreise, Materialkosten sowie der Fachkräftemangel. Einige dieser Faktoren beeinflussen auch die Aussicht auf das kommende Jahr - und die sei eher düster, heißt es. Christoph Meinecke, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen, spricht von hohen Zinsen und Lieferkettenproblemen, wenn er ins kommende Jahr blickt. Neben der Wirtschaft erwarteten vor allem Bauindustrie, Handwerk, Gastronomie und Hotelgewerbe schwierige Zeiten.
Im Wohnungsbau kosten hohe Zinsen Aufträge
In der Bauindustrie gebe es bei Infrastrukturprojekten zwar eine gute Auftragslage, sagte Harald Freise, Vize-Chef des Bauindustrie-Verbands Niedersachsen-Bremen, dem NDR in Niedersachsen. Allerdings seien die Materialkosten massiv gestiegen, die Budgets der öffentlichen Hand würden nicht gleichermaßen wachsen. Im Wohnungsbau hingegen hätten viele Bauherren ihre Projekte storniert, weil diese aufgrund hoher Zinsen nicht mehr bezahlbar seien, so Freise. Die Betriebe hielten allerdings derzeit noch ihr Personal, um für die Zeit nach der Krise gewappnet zu sein.
Weil sieht Bund und Länder in der Pflicht
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht aufgrund der Energiekrise und gestiegener Preise vor allem in der Chemie-Branche Handlungsbedarf. "Eine große Sorge ist die Situation der energieintensiven Industrie in Deutschland, allen voran der chemischen Industrie", sagte Weil. Setze sich die Entwicklung fort, werde die chemische Industrie nicht mehr wiederzuerkennen sein - verbunden mit schweren Schäden für die Wertschöpfungskette, so Weil. Bund und Länder müssten zeitnah Lösungen finden.