Beschäftigte verschiedener Unternehmen in Bremen und im Umland nehmen an einer Kundgebung der IG Metall teil. © Hauke-Christian Dittrich/dpa +++ dpa-Bildfunk Foto: Hauke-Christian Dittrich/

Warnstreiks im Norden: IG Metall ruft weiter zum Ausstand auf

Stand: 08.11.2024 06:56 Uhr

Die IG Metall ruft die Beschäftigten in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie heute wieder zur Arbeitsniederlegung auf. Gestern hatten die Warnstreiks mit dem "Küsten-Aktionstag" ihren bisherigen Höhepunkt erreicht.

Der Aufruf zum Ausstand gilt für Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. So wie am Vortag sind auch heute die größten Aktionen in Bremen geplant. Gestern hatten sich rund 19.600 Beschäftigte an dem sogenannten Küsten-Aktionstag beteiligt, wie die Gewerkschaft auf Anfrage des NDR Niedersachsen mitteilte. Die IG Metall hatte Beschäftigte aus mehr als 100 Betrieben in 21 Städten aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. "Wir wollen ein gutes Ergebnis und sind auch bereit, dafür weiter in die Eskalation zu gehen", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Daniel Friedrich, bei der größten Kundgebung in Bremen. Dort waren unter anderem Arbeiterinnen und Arbeiter von Mercedes Benz, Airbus, Rheinmetall Electronics und der Lürssen Werft zum Warnstreik aufgerufen.

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Weitere Aktionen in Hamburg und Schleswig-Holstein

Weitere Aktionen sollte es am Donnerstag in Bremerhaven, Varel und bei der Meyer Werft in Papenburg geben. In Emden war außerdem eine Kundgebung bei Thyssenkrupp Marine Systems angekündigt. In Schleswig-Holstein waren Kundgebungen etwa in Kiel, Lübeck, Schacht-Audorf und Wahlstedt sowie weitere Aktionen in Neumünster, Kaltenkirchen, Schwentinental, Flintbek, Osterrönfeld und Schönkirchen geplant. In Mecklenburg-Vorpommern sollte in Rostock, Laage und Gadebusch gestreikt werden. In Hamburg wollten sich Beschäftigte aus acht Betrieben vor dem Werkstor der Werft Blohm + Voss am Streik beteiligen. Der Bereich der IG Metall Küste umfasst Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen und das nordwestliche Niedersachsen.

IG Metall: Bereit für 24-Stunden-Streiks

In der vergangenen Woche hatte der Vorstand der IG Metall die beiden Bezirke Bayern und Küste beauftragt, gemeinsam eine Lösung zu finden. Dort waren die vorangegangenen Verhandlungsrunden mit den Arbeitgebern kooperativer verlaufen als in den anderen Tarifgebieten. Am Montag soll es in Hamburg gemeinsame Verhandlungen beider Bezirke geben. "Eine gute Lösung am Montag wird nur möglich sein, wenn das Geld stimmt", sagte Daniel Friedrich, Verhandlungsführer der IG Metall Küste, am Donnerstag bei der Kundgebung in Bremen.

Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn

Bislang bietet die Arbeitgeberseite eine Entgelt-Steigerung von 3,6 Prozent in zwei Stufen an - bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Die erste Stufe von 1,7 Prozent soll demnach im Juli 2025 greifen, ab Juli 2026 kämen weitere 1,9 Prozent dazu. Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Lohn für zwölf Monate und 170 Euro im Monat mehr für Auszubildende - und bewertet das Angebot der Arbeitgeberseite als "in der Größenordnung völlig unzureichend". Von der Arbeitgeberseite hieß es in der vergangenen Woche, das Angebot gehöre zu den höchsten, die man in den vergangenen 20 Jahren auf den Tisch gelegt habe. Die Forderungen der Gewerkschaft seien fünf Monate alt und passten nicht mehr in die Zeit. "Wir müssen uns auf ein knochenhartes Winterhalbjahr gefasst machen und dazu passen keine sieben Prozent", betonte Niedersachsenmetall-Chef Volker Schmidt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 07.11.2024 | 18:00 Uhr

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Tarifpolitik

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