Tarifstreit: IG Metall lehnt Angebot auch für Niedersachsen ab
Im bundesweiten Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie hat auch die IG Metall in Niedersachsen das Angebot der Arbeitgeberseite abgelehnt. Die zweite Verhandlungsrunde blieb damit ohne Ergebnis.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen seien "ein Tropfen auf einem kochend heißen Stein", kritisierte der Verhandlungsführer der IG Metall in Niedersachsen, Thorsten Gröger, am Montag. Das Angebot bleibe weit hinter dem zurück, "was notwendig ist, um die wirtschaftliche Stabilität der Beschäftigten und damit auch die der gesamten Branche zu gewährleisten." Für die rund 100.000 Beschäftigten in Niedersachsen fordert die Gewerkschaft sieben Prozent mehr Lohn für zwölf Monate sowie 170 Euro mehr für die Auszubildenden.
Arbeitgeber: Höhere Lohnsteigerung würde Betriebe überfordern
Die Arbeitgeberseite bietet in zwei Schritten mehr Geld über eine Laufzeit von 27 Monaten an: Mitte 2025 ein Plus von 1,7 Prozent, ein Jahr später noch einmal 1,9 Prozent. Zudem sei eine "überproportionale Anhebung" der Auszubildendenvergütung vorgesehen, heißt es. "Zu wenig, zu spät, zu lang", kritisiert die IG Metall. Verhandlungsführer und NiedersachsenMetall-Präsident Wolfgang Niemsch dagegen erklärte, in einer für die gesamte Industrie kritischen Zeit "würde eine höhere Entgeltsteigerung viele Betriebe schlichtweg überfordern und damit Arbeitsplätze gefährden".
IG Metall droht mit Warnstreiks
Am 29. Oktober sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden. Dann endet auch die Friedenspflicht - damit wären Warnstreiks möglich. "Wir werden das Eskalationsszenario vorbereiten", kündigte IG Metall-Verhandlungsführer Gröger an. Am Mittwoch werde man eine Entscheidung über kommende Warnstreiks treffen, "um den notwendigen Druck für den Verhandlungstisch zu erzeugen".