Versuchter Totschlag auf Bauerndemo: Drei Jahre Haft für Fahrer
Das Landgericht Oldenburg hat einen 46-Jährigen zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sieben Monaten verurteilt. Er hatte bei einem Bauernprotest mit seinem Auto einen Landwirt angefahren und schwer verletzt.
Das Gericht verurteilte den Mann am Dienstag wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Zudem sah es einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und Verkehrsunfallflucht als erwiesen an. Der Verurteilte muss seinen Führerschein für vier Jahre abgeben. Dem Urteil zufolge lag der Tat ein Tötungsvorsatz in der billigenden Form zugrunde. Dem Mann sei es demnach egal gewesen, ob er bei seiner Handlung einen Menschen töte. "Ich fahre da durch, um jeden Preis. Koste es, was es wolle", beschrieb der Richter die Haltung des Verurteilten zum Tatzeitpunkt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Revision ist möglich.
Staatsanwaltschaft warf dem Mann versuchten Totschlag vor
Zum Prozessauftakt vor drei Wochen hatte sich der Angeklagte entschuldigt und beteuert, dass er nie einen Menschen habe verletzen wollen. Die Staatsanwaltschaft warf dem Mann aus Dersum im Landkreis Emsland dagegen vor, den Tod des Landwirts in Kauf genommen zu haben. Demnach soll er sein Auto nach dem Zusammenstoß weiter beschleunigt und den angefahrenen Mann mindestens sechs Meter über den Asphalt mitgeschleift haben. Das Opfer wurde dabei schwer verletzt.
Auto durchbrach Blockade bei Bauernprotesten
Anfang des Jahres hatten Landwirte gegen geplante Subventionskürzungen der Bundesregierung protestiert und dabei bundesweit Straßen blockiert. Eine solche Straßenblockade soll der 46-jährige Angeklagte am 8. Januar bei Friesoythe (Landkreis Cloppenburg) mit seinem Pkw durchbrochen haben.