Tierschutzverband: Mehr als 200.000 Straßenkatzen in Niedersachsen
Krank, unterernährt und ohne Zuhause - nach Angaben von Tierschützern ist das Leid streunender Katzen zu einem der größten unbemerkten Tierschutzprobleme der vergangenen Jahre geworden.
In Niedersachsen soll es mindestens 200.000 Straßenkatzen geben. Davon geht der Landestierschutzverband aus. Nach Angaben des Bundesverbandes sind es in ganz Deutschland etwa zwei Millionen Streuner. Fast alle von ihnen hätten Krankheiten und keinen ausreichenden Zugang zu Futter. Auch die Katzenhilfe Hannover beobachtet eine steigende Anzahl herrenloser Tiere: "Seit Jahren hatten wir nicht so eine Katzenschwemme", sagt die Vereinsvorsitzende Frauke Ruhmann.
Land will Kastration zur Pflicht machen
Eine Ursache ist nach Angaben des niedersächsischen Landestierschutzverbandes der unkontrollierte Freigang von Hauskatzen, die nicht kastriert sind. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen im Niedersächsischen Landtag wollen dies ändern. Künftig sollen landesweit alle Katzen, die sich im Freien aufhalten, gekennzeichnet, registriert und kastriert werden müssen. Dafür gab es Ende Juni eine deutliche Mehrheit im Parlament. Katzenhalterinnen und -halter, welche die Kosten für den Eingriff finanziell zu stark belastet, sollen Unterstützung bekommen.