Tonnenweise Cannabis geschmuggelt: 26-Jähriger festgenommen
Bei Ermittlungen gegen eine international agierende Drogenbande haben Behörden unter Leitung der Staatsanwaltschaft Hannover einen Erfolg erzielt: Der mutmaßliche Organisator wurde in Spanien festgenommen.
Seit vergangenem November hatte die Gemeinsame Ermittlungsgruppe (GER), bestehend aus Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen und Zollfahndungsamt Hannover, sowie die Polizeidirektion Hannover gegen die siebenköpfige Drogenbande ermittelt. Die Täter sollen laut LKA tonnenweise Cannabis im Wert von mehreren Millionen Euro nach Deutschland geschmuggelt haben. Den Schmuggel organisiert haben soll ein 26-Jähriger. In der Nacht zu Montag sei der Mann in Spanien gestellt worden, teilte das LKA mit.
Verdächtiger fiel bei Verkehrskontrolle auf
Demnach erfolgte die Festnahme im Rahmen einer Verkehrskontrolle. Der Verdächtige habe sich mit falschen Personalien ausgewiesen, die den Ermittlungsbehörden durch das Verfahren bekannt waren, so das LKA. Einsatzkräfte der Guardia Civil in Alicante nahmen den Mann fest. Die Staatsanwaltschaft will seine Auslieferung beantragen. Laut LKA soll er mit mehreren Tatbeteiligten aus Berlin, Hamburg und Hannover zusammengearbeitet haben.
Bande soll Drogenplantage in Holzminden geplant haben
Die Fahnder und die Staatsanwaltschaft werfen der Gruppierung vor, zwei große Versandlogistikfirmen genutzt zu haben, um scheinbar legale Waren von Spanien nach Deutschland zu versenden. Auf diesem Weg sollen sie zwischen 2022 und 2024 die Einfuhr von mindestens 2,2 Tonnen Marihuana und 27,2 Kilogramm Haschisch organisiert haben. Auch 1,5 Kilogramm sogenanntes "pinkes Kokain" (verfärbtes Amphetamingemisch) und mehrere Tausend betäubungsmittelhaltige Tabletten sollen sie organisiert haben. Außerdem soll die Gruppe Anfang 2024 versucht haben, im Bereich Holzminden eine Profiplantage zum Anbau von Marihuana aufzubauen. Bevor diese durchsucht werden konnte, hatte ein Brand die Plantage den Angaben zufolge im vergangenen September fast vollständig zerstört.
Mehrere Durchsuchungen und Festnahmen
Am Mittwoch durchsuchten Ermittler nach Angaben des LKA drei Wohnungen der Verdächtigen in Hannover, der Wedemark (Region Hannover) und in Berlin. Dabei seien Kommunikationsmittel und schriftliche Unterlagen sichergestellt worden. Betäubungsmittel wurden den Angaben zufolge nicht gefunden. Auch die Polizei Hannover hatte im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens gegen die Drogenbande mehrere Objekte in der Region Hannover und Braunschweig durchsucht und dabei rund zehn Kilo Betäubungsmittel sichergestellt - darunter Marihuana, Haschisch und Kokain. Außerdem fanden die Ermittler Geld, mehrere Schreckschusswaffen und Messer, eine Machete sowie diverse Mobiltelefone, Laptops und Datenträger. Sieben Personen wurden vorläufig festgenommen, bei einem weiteren 26-jährigen Tatverdächtigen wurde Untersuchungshaft angeregt.
