Studie: Hannover ist doch nicht die Hochdeutsch-Hochburg
In Hannover wird - entgegen der landläufigen Meinung - nicht das beste Hochdeutsch gesprochen. Das ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts des Deutschen Seminars an der Leibniz Universität Hannover.
Die Studie "Die Stadtsprache Hannovers" zeige, dass in Hannover zwar kein Dialekt gesprochen werde, aber eben auch kein reines Hochdeutsch, teilte die Uni am Dienstag mit. Für das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt wurden die Sprache, Aussprache und Selbstwahrnehmung von 100 Menschen verschiedenen Alters untersucht, die in Hannover aufgewachsen sind. Für viele Teilnehmende der Studie sei das Hochdeutsche ihrer eigenen Einschätzung nach ein wichtiger Teil ihrer Identität.
In Hannover sagen viele "Füsch" statt "Fisch"
"Hannöversch" ("Laane" statt "Leine") sei eine Zwischenform von Nieder- und Hochdeutsch, die sich vor rund 300 Jahren im Stadtgebiet Hannovers entwickelt habe, so das Ergebnis der Studie. Auf dem Niederdeutschen basierende Aussprachevarianten werden nach Angaben der Forschenden generell immer seltener benutzt ("Zuch" statt "Zug"). Andere Aussprache-Varianten würden vor allem von jüngeren Hannoveranern zunehmend verwendet ("Keese" statt "Käse" oder "Füsch" statt "Fisch").