So wollen Experten die Vogelgrippe im Wattenmeer eindämmen
Die Angst vor einen Ausbruch der Vogelgrippe im Wattenmeer wächst. Denn die Brutzeit kurz bevor. 2022 waren Tausende Brandseeschwalben und Basstölpel gestorben. Neue Maßnahmen sollen helfen.
Bei einem Workshop in Wilhelmshaven Ende März haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Vorschläge erarbeitet, wie die hochansteckende Krankheit bei einem Ausbruch eingedämmt werden kann. Zu der Runde gehörten Virologen, Ornithologen, Epidemiologen und Veterinäre. So sollen vermehrt Kadaver von verendeten Vögeln eingesammelt werden. "Dadurch gibt es überhaupt die Chance, einen Ausbruch einzudämmen", sagte Kristine Meise, Programmleiterin Zugweg und Biodiversität des Wattenmeersekretariats. Dabei müsse aber genau abgewogen werden, ob ein Eingriff wirklich gerechtfertigt ist, da er für die Tiere eine Störung in der Brutzeit bedeutet. Im schlimmsten Fall könne es dazu führen, dass infizierte Tiere abwandern und sie das Virus so in andere Kolonien verschleppen.
Nationalparkverwaltung will auch Küken auf Vogelgrippe testen
Um die Ausbreitung der Vogelgrippe zu beobachten, sollen verstärkt auch lebende Vögel auf das Virus getestet werden. Die Nationalparkverwaltung für das niedersächsische Wattenmeer plant, in diesem Jahr Küken von Brandseeschwalben zu untersuchen. "Wir waren uns bei dem Workshop einig, dass es ein hohes Risiko gibt, dass es zu einem neuen Ausbruch kommen kann", sagte Meise. Bei dem Treffen kamen Vertreter aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Großbritannien und Schweden zusammen. Ob die Vogelgrippe wirklich ausbreche und welche Vogelarten dann daran erkranken, könne vorher nicht eingeschätzt werden.