Silvester-Angriffe: Mehrzahl der Verdächtigen hat deutschen Pass
Die Silvester-Krawalle in Niedersachsen waren am Mittwoch erneut Thema im Landtag. Das Innenministerium beantwortete eine Kleine Anfrage der CDU - unter anderem zu den Nationalitäten der Verdächtigen.
Der Aufstellung des Innenministeriums zufolge hat es in Niedersachsen 34 Übergriffe auf Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst gegeben. Die Polizei hat demnach 35 Verdächtige festgestellt. 27 der mutmaßlichen Täter hätten die deutsche Staatsbürgerschaft, acht von ihnen einen weiteren Pass, so das Ministerium. 18 Beamte, Feuerwehrleute und Rettungsdienstmitarbeiter hätten dokumentierte Verletzungen erlitten. Nach Einschätzung der Polizei wurden Einsatzkräfte nicht bewusst in Hinterhalte gelockt.
Anzahl der Taten vergleichbar mit früheren Zahlen
Die erhobenen Daten bildeten den Zeitraum von 18 Uhr an Silvester bis 6 Uhr am Neujahrsmorgen ab, heißt es in dem Schriftstück. In einer Vorbemerkung wies die Landesregierung darauf hin, dass die Vorfälle "eine besondere mediale Aufmerksamkeit" erfahren hätten. Es sei allerdings festzuhalten, dass " die polizeilich bekannt gewordenen Vorkommnisse zahlenmäßig vergleichbar mit den vorpandemischen Jahren sind". Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hatte sich Anfang Februar mit Vertreterinnen und Vertretern der Verbände von Einsatzkräften getroffen. Dabei war unter anderem über mögliche Lösungen zur Verhinderung von gewalttätigen Übergriffen gesprochen worden.
Die Nationalitäten der Verdächtigen*
- Deutsch 19 Verdächtige
- Deutsch-Libanesisch zwei Verdächtige
- Deutsch-Kasachisch zwei Verdächtige
- Deutsch-Polnisch zwei Verdächtige
- Deutsch-Serbisch ein Verdächtiger
- Deutsch-Türkisch ein Verdächtiger
- Bulgarisch ein Verdächtiger
- Eritreisch ein Verdächtiger
- Kosovarisch ein Verdächtiger
- Lettisch ein Verdächtiger
- Marokkanisch ein Verdächtiger
- Syrisch zwei Verdächtige
- Türkisch ein Verdächtiger
- *Quelle Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU-Abgeordneten Saskia Buschmann
Orte der Übergriffe*
- Bad Salzdetfurth (Landkreis Hildesheim)
- Clausthal-Zellerfeld (Landkreis Goslar)
- Dörverden (Landkreis Verden)
- Duderstadt (Landkreis Göttingen)
- Emden
- Garbsen (Region Hannover)
- Göttingen
- Goslar
- Hannover
- Hildesheim
- Lingen (Landkreis Emsland)
- Nienburg
- Nordhorn (Landkreis Grafschaft Bentheim)
- Northeim
- Oldenburg
- Osnabrück
- Peine
- Schladen (Landkreis Wolfenbüttel)
- Stadthagen (Landkreis Schaumburg)
- Stuhr (Landkreis Diepholz)
- Uslar (Landkreis Northeim)
- Wolfsburg
- *Quelle Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU-Abgeordneten Saskia Buschmann