Schulleitung gesucht: Über 160 Stellen in Niedersachsen unbesetzt
An zahlreichen Schulen fehlen Schulleiterinnen und Schulleiter - in Niedersachsen rund 160. Das geht aus einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) hervor. Vor allem steigende Verwaltungsarbeit gilt als belastend.
Niedersachsen liegt im Bundesländervergleich auf Platz 3 - die absoluten Zahlen betreffend. Zum 15. August waren Schulleiterstellen in 162 Schulen offen, berichtet die NOZ unter Berufung auf eine eigene Umfrage unter den Bundesländern. Dem Verband Bildung und Erziehung zufolge ist ein Grund für den Mangel, dass der berufliche Mehraufwand kaum vergütet werde. Besonders an kleinen Schulen ist es laut niedersächsischem Kultusministerium teils schwer, die Schulleitungsstellen zu besetzen. Niedersachsen plant deshalb für 2025 die Besoldungsgruppe für Schulleiterinnen und Schulleiter an kleinen Schulen anzuheben - von A 13 auf A 14. Insgesamt gibt es in Niedersachsen nach Angaben des Kultusministeriums von Montag ungefähr 2.700 Schulen.
Bundesweit über 1.000 Stellen unbesetzt
Bundesweit seien 1.286 Schulleitungsstelle nicht oder nur kommissarisch besetzt, berichtet die NOZ. Die meisten Vakanzen gibt es demnach mit 328 offenen Stellen in dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Das Kultusministerium in Düsseldorf begründete dies mit dem allgemeinen "akuten Lehrermangel", der nicht in wenigen Jahren zu beheben sei. Die wenigsten freien Rektorenstellen gibt es der NOZ zufolge derzeit in Hamburg; die Anzahl liegt bei sechs. In Bremen seien es 21 offene Schulleiterstellen.
Schulleitungen stehen "hochgradig unter Druck"
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte im September eine deutliche Entlastung der Schulleitungen gefordert. Sie warnte: Schulleitungen stünden "hochgradig unter Druck". Das bringe eine starke Gesundheitsgefährdung und ein hohes Burnout-Risiko mit sich. Einer repräsentativen forsa-Umfrage zur Situation von Schulleitungen zufolge ist vor allem die steigende Verwaltungsarbeit sehr belastend. Erschwerend hinzu kommen demnach ein stetig wachsenden Aufgabenspektrum sowie Entscheidungen der Politik, die nicht mit Blick auf den Schulalltag getroffen würden. Als stark belastend empfinden 62 Prozent der befragten Schulleiterinnen und Schulleiter der Umfrage zufolge zudem den gesellschaftlichen Anspruch, dass die Schulen alle gesellschaftlichen Probleme lösen sollten. Weitere Herausforderungen sind demnach der Fachkräftemangel, Inklusion und Integration.