Schulassistenten in Niedersachsen fordern mehr Lohn
Schulassistenten in Niedersachsen unterstützen Lehrer etwa bei der Unterrichtsvorbereitung. Mit der Digitalisierung hat ihre Arbeit laut GEW und ver.di deutlich zugenommen - nun fordern sie mehr Lohn.
Das aktuelle Gehalt für Schulassistentinnen und -assistenten in Niedersachsen richtet sich nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Niedersachsen und des ver.di-Landesbezirks Niedersachsen-Bremen noch nach einem Erlass aus dem Jahr 1994. Das müsse sich dringend ändern, heißt es von den Gewerkschaften. Um darauf aufmerksam zu machen, protestierten die Schulassistenten am Mittwochvormittag vor dem Landtag in Hannover.
Tablets und digitale Tafeln statt Overheadprojektor
Vor 30 Jahren hätten die Assistentinnen und Assistenten noch kopiert oder Overheadprojektoren beschafft und repariert, sagte ein Sprecher von ver.di. Heute kümmerten sie sich etwa um digitale Tafeln, Tablets der Schülerinnen und Schüler und die Schulverwaltungssysteme. "Wer solche anspruchsvolleren Aufgaben erledigt, muss auch besser bezahlt werden", forderte die stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Niedersachsen, Isabel Rojas.
Kultusministerium prüft Aufgaben und Vergütung
Das niedersächsische Kultusministerium arbeitet nach eigenen Angaben daran, das Aufgabenfeld von Schulassistenten neu zuzuschneiden. Es werde geprüft, wie Aufgaben auch angesichts der Digitalisierung an den aktuellen Bedarf der Schulen angepasst werden können, heißt es. Unterrichtstätigkeiten oder auch die Betreuung technischer Einrichtungen sollten "selbstverständlich nicht zum Aufgabenspektrum" der Assistenten zählen, sagte eine Sprecherin des Kultusministeriums. "Mit Blick auf mögliche neue Tätigkeitsbereiche" solle auch die Vergütung geprüft werden, heißt es.
Umfrage: Assistenten haben hohen Stellenwert an Schulen
In Niedersachsen arbeiten nach Angaben des Kultusministeriums derzeit knapp 660 Schulassistenten an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen. In einer Umfrage von GEW und ver.di gaben 92 Prozent der befragten Lehrkräfte an, dass es eine zusätzliche Belastung wäre, wenn die Schulassistenten nur Aufgaben übernehmen würden, für die sie ursprünglich vorgesehen waren. 84 Prozent gaben an, dass die Schülerinnen und Schüler dann kaum noch mit modernen Arbeitsmitteln lernen könnten.