Bad Iburg: Verwahrloste Hunde werden wieder aufgepäppelt
Nach der Rettung von 47 verwahrlosten Hunden aus einem Haus in Bad Iburg (Landkreis Osnabrück) kümmern sich Helfer um das Wiederaufpäppeln der Tiere. Die Hunde hatten sich in einem katastrophalem Zustand befunden.
"Als erstes steht die Fellpflege an", sagt Anita Hartner von der Tierschutzorganisation Gut Aiderbichl. Die Organisation betreibt in der Nähe von Osnabrück einen Schutzhof und hat 20 der Tiere aufgenommen. "Wir müssen das Fell auf zwei Millimeter abrasieren." Nur so sei erkennbar, ob darunter weitere Verletzungen oder Entzündungen zum Vorschein kämen. Am Dienstag vergangener Woche waren die völlig vernachlässigten und verdreckten Tiere entdeckt und vom Veterinäramt aus einem leeren Haus herausgeholt worden. Wie alt die Tiere sind, ist nach Hartners Aussage schwer zu schätzen. Das erkenne man normalerweise an den Zähnen, aber die seien zum Teil ausgefallen. "Zum Glück haben wir ein Team aus Freiwilligen, die normalerweise mit unseren Tieren Gassi gehen", sagt Hartner. "Die haben sich jetzt organisiert, sodass immer stundenweise jemand bei den Hunden sitzt."
Auch trächtige Tiere dabei
Am Montagabend war ein Hinweis eines Bürgers eingegangen, wie das Veterinäramt Osnabrück mitteilte. Bei der Überprüfung der Adresse waren die Hunde dann in einem einsam gelegenen, leer stehenden Haus entdeckt worden. Sie seien in mehreren Tierheimen in der Region Osnabrück untergebracht worden, so der Landkreis. "Die Tiere hatten viel zu wenig zu essen und zu trinken", sagte Landkreissprecher Henning Müller-Detert. Deshalb hätten sie sich zum Teil von Tapeten, Möbelstücken und dem Kot der anderen Tiere ernährt. Einige Hunde konnten demnach nicht mehr richtig laufen. Außerdem war das Fell der Tiere durch Kot und Urin zum Teil komplett verfilzt, viele Hunde hätten nach Angaben des Veterinäramts Entzündungen an den Augen und den Zähnen. Es seien auch einige trächtige Tiere darunter.
Ermittlungen gegen mutmaßliche Halter laufen
Zunächst war von 42 Hunden die Rede, die Zahl der Tiere wurde am Montag nach oben korrigiert. Laut Polizei haben die Mieter das Haus Mitte Februar verlassen und die Tiere mutmaßlich dort zurückgelassen. Das Veterinäramt hatte auf Nachfrage mitgeteilt, "... dass den Hunden länger anhaltende Leiden und zum Teil Schmerzen zugefügt worden seien. Wie lange sie dort unter diesen Umständen gelebt haben, konnte das Veterinäramt nicht konkret sagen. Anita Hartner geht aufgrund des Gesundheitszustands davon aus, dass sich bereits seit gut einem halben Jahr niemand mehr richtig um die Tiere gekümmert hat. Über den Fall hatte zuerst die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet.
