Proteste vor Haus des AfD-Landtagsabgeordneten Lilienthal
Mit einem Reisebus sind laut Polizeiangaben am Samstag rund 30 vermummte Personen zum Haus des AfD-Landtagsabgeordneten Peer Lilienthal in Bahnsen (Landkreis Uelzen) gefahren. Dort verteilten sie Flugblätter.
Die Gruppe reiste mit dem Bus aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg an. Die Mitglieder gehören der "Antifaschistischen Kaffeefahrt NordostNiedersachsen" an, wie die Polizei am Mittwoch gegenüber dem NDR Niedersachsen mitteilte. Nachdem die Demonstranten die Flugblätter am Wohnort von Lilienthal verteilt hatten, sollen sie demnach auch Parolen skandiert haben. Da der AfD-Landtagsabgeordnete jedoch nicht zu Hause war, fuhr der Bus wenig später weiter.
Weiterer Stopp in Seedorf
Der nächste Halt war in Seedorf bei Bad Bevensen (Landkreis Uelzen). Dort protestierte die Gruppe nach Polizeiangaben gegen völkische Siedler. Es kam dabei zu einer Rangelei zwischen einer Demonstrantin und einem Anwohner. Mehr als ein Dutzend Einsatzkräfte beendeten daraufhin die Versammlung. Der Bus wurden im Anschluss von der Polizei zurück nach Lüchow-Dannenberg eskortiert.
AfD: Vorfall "neue Eskalationsstufe"
Nach dem Vorfall sendete die AfD-Landtagsfraktion einen Brief an Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Das Innenministerium bestätigte dem NDR am Mittwoch den Eingang des Schreibens. Der Vorfall stelle eine neue Eskalationsstufe dar, heißt es darin. Die Polizei hat zwei Strafverfahren wegen Körperverletzung gegen einen Anwohner und eine Demonstrantin eingeleitet, außerdem zwei Strafverfahren wegen Beleidigung sowie ein Verfahren wegen Landfriedensbruch. Erst Ende Mai war die niedersächsische Landtagsabgeordnete Marie Kollenrott (Grüne)bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Göttinger Innenstadt attackiert und leicht verletzt worden.