"Positiver Kontakt" zu Geflüchteten: Polizei und LAB kooperieren
Die Landesaufnahmebehörde (LAB) und die Polizei in Braunschweig arbeiten in Zukunft zusammen. Ziel des landesweit einmaligen Projektes ist ein gutes Verhältnis zwischen Polizei und Geflüchteten.
Die Beschäftigten und Bediensteten der beiden Behörden seien in ihrem Handeln Botschafterinnen und Botschafter der Demokratie, teilte die Polizei in Braunschweig mit. Ziel der Zusammenarbeit sei, stabilisierend auf das Vertrauensverhältnis der Menschen in staatliche Institutionen zu wirken. Die Kooperation soll zudem das Verhältnis zwischen Geflüchteten und der Polizei gleich zu Beginn auf einen guten Weg bringen.
"Geflüchtete sollen positiven Kontakt zur Polizei bekommen"
Einige Geflüchtete hätten in ihrer Heimat schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht, hieß es. Durch die Kooperation solle sich deren Bild von der Polizei ändern. "Das sind oft Menschen, die auf der Flucht sind vor staatlichen Repressalien in ihrer Heimat. Sie sollen in Deutschland einen positiven Kontakt zur Polizei bekommen", sagte Hannah Hintze, die Sprecherin der Landesaufnahmebehörde am Dienstag bei der Vorstellung des Projekts. Dafür soll es bei der Polizei nun eigens Patinnen und Paten geben, die auch außerhalb von Einsätzen regelmäßig vor Ort und für die Menschen ansprechbar sind - und ihrerseits dann auch die Geflüchteten auf einer anderen Ebene kennenlernen.
Weitere Kooperationen in Niedersachsen denkbar
Die Landesaufnahmebehörde in Braunschweig hofft nach eigenen Angaben auf eine Signalwirkung - und dass ein solches Projekt auch mit weiteren Polizeidirektionen realisiert werden kann. Zudem solle der Austausch mit der Polizei auch generell intensiviert werden, hieß es. Das geschieht wohl auch mit Blick auf die steigenden Zahlen geflüchteter Menschen. Aktuell zählen die Erstaufnahmestellen in Niedersachsen etwas mehr als 5.700 Geflüchtete. Im Februar 2022 vor Beginn des Ukraine-Krieges waren es knapp 1.300 weniger.