"Ciarán": Weitere Wetterwarnungen nach Sturm mit Todesfolge
Das Orkantief "Ciarán" hat sich mittlerweile zwar abgeschwächt, für den Harz gilt teilweise jedoch noch eine amtliche Warnungen vor Sturmböen - auf dem Brocken vor orkanartigen Böen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für das Bergland des Oberharzes an der Grenze zu Niedersachsen bis Montag vor orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten von 110 Kilometern pro Stunde. Für die Landkreise Göttingen, Nordhausen, Goslar und das Harzer Tiefland gilt eine amtliche Warnung vor Sturmböen.
Landesforsten: Besondere Wachsamkeit im Wald
Die niedersächsischen Landesforsten mahnen weiter zur Vorsicht in den Wäldern. "Auch bei relativ geringen Windgeschwindigkeiten ist damit zu rechnen, dass durch Dürre geschwächte oder abgestorbene Äste oder Baumteile herabfallen", sagte Klaus Merker, Präsident der Landesforsten. Zudem habe Regen den Boden aufgeweicht. Deshalb fänden vor allem belaubte Bäume nicht immer ausreichend Halt. Es sei Wachsamkeit geboten, weil Äste unvermittelt abbrechen könnten, sagte Merker.
"Fred" soll dichte Wolken, Regen und Wind bringen
Vom Atlantik ist mit "Fred" bereits das nächste Tiefdruckgebiet im Anmarsch, so die Meteorologen. Laut DWD wird "Fred" für Deutschland am Sonntag interessant. Das Tiefdruckgebiet soll dichte Wolken und Regen bringen. Die Nacht zu Sonntag falle verbreitet regnerisch aus. An der Nordseeküste könne es wieder stürmisch werden.
Mutter stirbt bei Familienausflug im Harz
Das Sturmtief "Ciarán" forderte in Westeuropa mehrere Todesopfer. Auch in Niedersachsen ist am Donnerstag eine Frau ums Leben gekommen. Die 46-Jährige aus Bayern starb am Rammelsberg bei Goslar während eines Familienausflugs durch einen umstürzenden Baum. Das Unwetter fiel laut Kreisfeuerwehrverband Goslar deutlich stärker als erwartet aus. Im Raum Goslar rückte die Feuerwehr zu mehr als 30 Einsätzen aus, im Landkreis Hildesheim waren es laut Polizei mehr als zehn Einsätze.
Mehrere umgestürzte Bäume in Niedersachsen
An mehreren Orten in Zentral- und Südniedersachsen stürzten am Donnerstag Bäume auf Fahrbahnen - unter anderem auf der A7 zwischen Hildesheim und Derneburg-Salzgitter. Die L485 zwischen Langenholzen und Wriesbergholzen bei Alfeld (Landkreis Hildesheim) bleibt einem Polizeisprecher zufolge bis voraussichtlich Montag gesperrt. Auch der Flughafen Hannover war am Donnerstag von dem Sturm betroffen: Einzelne Flüge mussten gestrichen werden. Wegen des Wetters in anderen europäischen Städten kamen die Flugzeuge nicht zum Airport Hannover.
Fähre nach Spiekeroog fiel aus
Am Freitag blieb es im Emsland und an den Küsten Niedersachsens und Schleswig-Holsteins weiter stürmisch. Allerdings nahm der Wind im Tagesverlauf ab, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Wegen des Sturms fuhr die Schnellfähre "WattnExpress" nach Spiekeroog am Freitag nicht, wie die Schifffahrts- und Kurverwaltung der Insel mitteilte.